Nur die Arbeit kann erretten,Nur die Arbeit sprengt die Ketten,Arbeit macht die Völker frei!Mensch, was dich auch immer quäle,Arbeit ist das Zauberwort,Arbeit ist des Glückes Seele,Arbeit ist des Friedens Hort!Deine Pulse schlagen schneller,Deine Blicke werden heller,Und dein Herz pocht munter fort.
Es blühen die Blumen in buntem Schein; Sie laden zum Flattern und Kosen uns ein! So lieblich ihr Duft! So linde die Luft! Vergessen ist gestern, Und morgen ist weit! Laßt heut uns genießen Die goldene Zeit! Es duften die Blumen und blühen so bunt, Und jede Blüth´ ist ein rosiger Mund! Wir flattern im Wind Und küssen geschwind! Vergessen ist gestern, Und morgen ist weit! Laßt heut uns genießen Die goldene Zeit!
Lang´ schwebt ein Duft noch um die Stelle,Wo einst ein Wohlgeruch geruht –Lang woget noch des Meeres WelleWenn sich gelegt des Windes Wut.Noch fühl ich um die Lippen schwebenDen Hauch von deiner Küsse Glut!Noch will sich nicht zufrieden geben –Was du so wild bewegt – mein Blut!
Von Berg zum Thal das Waldhorn klang; Im blühenden Thal das Mägdlein sang: Von der Rose, der Rose im Thal! Der Jäger hörte des Mägdlein Sang; Seinem Waldhorn bei dem Lied verklang: Von der Rose, der Rose im Thal! Der Jäger dort oben lauschte so bang: Als leise das Lied im Thal verklang: Von der Rose, der Rose im Thal! Er zog gar stille die Berge entlang, Und immer im Ohre das Lied ihm klang: Von der Rose, der Rose im Thal!
Meine Puppe kriegst du nicht!Nein, du kleiner Bösewicht,meine Puppe kriegst du nicht!Noch ist´s gar nicht lange her;denkst du denn, ich weiß nicht mehr,wie´s der andern ist ergangen,was du mit ihr angefangen?Erst die Nase abgemacht,dann das Köpfchen ihr zerkracht,dann den ganzen Leib zerrüttetund die Kleie ausgeschüttet,daß die Beine und der Bauchhingen wie ein leerer Schlauch,dann die Arme ausgerissenund sie auf den Müll geschmissen!Nein, du kleiner Bösewicht,meine Puppe kriegst du nicht!
Nimmer weiß ich, wie´s gekommen,War es doch, als müßt´ es sein,Daß mein Herz du hingenommen -Gar so heimlich schlich es ein.So wie Blumen still erblühen,Wie im Lenz ergrünt die Au,Wie nach heißen Tages GlühenHold und labend sinkt der Tau.Nicht bestürmt mich wild VerlangenGlutenvoller Sehnsuchtsnacht! - Wie der Mond kam es gegangenIn der stillen Sommernacht.
Hänschen wollte jagen gehen,Hatte kein Gewehr,Sah er einen Besen stehen:Herz, was willst du mehr? Hänschen ging voll JagdbegierMit dem Besen aus;"Mutter, einen Braten dirBring´ ich bald nach Haus!" Nun mit JägerleidenschaftLief er in das Feld,Und er schoß mit voller KraftAuf die ganze Welt! Saß ein Häschen auf dem Flur, Hänschen machte: "Bumm!"Häschen machte Männchen nur,Aber fiel nicht um. Saß ein Rabe auf dem Baum, Hänschen machte: "Puh!"Doch der Rabe, wie im Traum,Saß in guter Ruh´. Hüpft ein Sperling auf dem Weg,Hänschen machte: "Paff!"Doch der Sperling piepte frech:"Hänschen, bist ein Aff!" Hänschen nun verlor den Mut,Zog ein schief Gesicht:"Schießen tut die Flinte gut,Doch sie trifft ja nicht!"
Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell? Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell? Und als ich so fragte, da murmelt der Bach: "Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!" Was knospet, was keimet, was duftet so lind? Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind? Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain: "Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!" Was klingelt, was klaget, was flötet so klar? Was jauchzet, was jubelt so wunderbar? Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug: "Der Frühling, der Frühling!" – da wußt´ ich genug!
War einst ein Infusorium - Es war das grösste um und um in seinem Wassertropfen. Es saß und dacht´: "Wer gleichet mir? Was bin ich für ein riesig Thier! Ich bin so groß! - So weit man sicht, Erschaut man meinesgleichen nicht!" Kam eine Maus an diesen Ortdie hatte Durst und trank sofortden ganzen Wassertropfen.Mit sammt den Infusorien allfünfhunderttausend auf ein Mal.Gar mancher Mensch ist solch ein Tor,wie dieser brave Infusor.
Sinkt der Tag in Abendgluthen,Schwimmt das Thal in Nebelfluthen.Heimlich aus der HimmelsferneBlinken schon die goldnen Sterne.Flieg´ zum Nest und schwimm´ zum Hafen!Gute Nacht, die Welt will schlafen!