Nun steh ich über Grat und Kluft
in abendlichen Rosen,
und höre durch die klare Luft
das Leben tief vertosen.

Ein Adler rauscht ins Tal hinab,
wo meine Toten schlafen,
was ich geliebt dort unten hab,
weiß ich in sicherm Hafen.

Und bin nun über Leid und Zeit
und meinen Sternen näher,
und schaue in die Ewigkeit,
ein stillgemuter Späher.

Durch eine selige Bläue schwimmt
ein Nachen da herüber,
naht, neigt den schwanken Bord, und nimmt
sanft schaukelnd mich hinüber.

Gustav Falke
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