Vorausbestimmt zur Sternenbahn,Was geht dich, Stern, das Dunkel an?Roll selig hin durch diese Zeit!Ihr Elend sei dir fremd und weit!Der fernsten Welt gehört dein Schein:Mitleid soll Sünde für dich sein!Nur ein Gebot gilt dir: sei rein!
Ecce homo Ja! Ich weiß woher ich stamme,ungesättigt gleich der Flamme,glühe und verzehr ich mich.Licht wird alles was ich fasse,Kohle alles was ich lasse,Flamme bin ich sicherlich.
2.Diese Münze, mit deralle Welt bezahlt,Ruhm –,mit Handschuhen fasse ich diese Münze an,mit Ekel trete ich sie unter mich.Wer will bezahlt sein?Die Käuflichen...Wer feil steht, greiftmit fetten Händennach diesem Allerwelts-Blechklingklang Ruhm!– Willst du sie kaufen?Sie sind alle käuflich.Aber biete viel!klingle mit vollem Beutel!– du stärkst sie sonst,du stärkst sonst ihre Tugend...Sie sind alle tugendhaft.Ruhm und Tugend – das reimt sich.So lange die Welt lebt,zahlt sie Tugend-Geplappermit Ruhm-Geklapper –,die Welt lebt von diesem Lärm...Vor allen Tugendhaftenwill ich schuldig sein,schuldig heißen mit jeder großen Schuld!Vor allen Ruhms-Schalltrichternwird mein Ehrgeiz zum Wurm –,unter solchen gelüstets mich,der Niedrigste zu sein...Diese Münze, mit deralle Welt bezahlt,Ruhm –,mit Handschuhen fasse ich diese Münze an,mit Ekel trete ich sie unter mich.
Es ist der Wind um Mitternacht,Der leise an mein Fenster klopft.Es ist der Regenschauer sacht,Der leis an meiner Kammer tropft.Es ist der Traum von meinem Glück,Der durch mein Herz streift wie der Wind.Es ist der Hauch von deinem Blick,Der durch mein Herz schweift regenlind.
Verhaßt ist mir das Folgen und das Führen.Gehorchen? Nein! Und aber nein – Regieren!Wer sich nicht schrecklich ist, macht niemand Schrecken:Und nur wer Schrecken macht, kann andre führen.Verhaßt ist mirs schon, selber mich zu führen!Ich liebe es, gleich Wald- und Meerestieren,mich für ein gutes Weilchen zu verlieren,in holder Irrnis grüblerisch zu hocken,von ferne her mich endlich heimzulocken,mich selber zu mir selber – zu verführen.
Die Sonne sinkt1.Nicht lange durstest du noch,verbranntes Herz!Verheißung ist in der Luft,aus unbekannten Mündern bläst mich´s an,– die große Kühle kommt...Meine Sonne stand heiß über mir im Mittage:seid mir gegrüßt, daß ihr kommt,ihr plötzlichen Winde,ihr kühlen Geister des Nachmittags!Die Luft geht fremd und rein.Schielt nicht mit schiefemVerführerblickdie Nacht mich an?...Bleib stark, mein tapfres Herz!Frag nicht: warum? –
Was habt ihr plumpen Tölpel mich gerüttelt,als ich in seliger Blindheit stand!Nie hat ein Schreck grausamer mich geschüttelt,– mein Traum, mein goldner Traum entschwand.Nashörner ihr mit Elephanten-Rüsseln,macht man nicht höflich erst: Klopf! Klopf!Vor Schrecken warf ich euch die Schüsselngoldreifer Früchte – an den Kopf.
Die Feder kritzelt: Hölle das! Bin ich verdammt zum Kritzeln-Müssen? - So greif´ ich kühn zum Tintenfaß und schreib´ mit dicken Tintenflüssen. Wie läuft das hin, so voll, so breit! Wie glückt mir alles, wie ich´s treibe! Zwar fehlt der Schrift die Deutlichkeit - Was tut´s? Wer liest denn, was ich schreibe?
Da lieg´ ich, krank im Gedärm, –mich fressen die Wanzen,Und drüben noch Licht und Lärm!Ich hör´s, sie tanzen…Sie wollte um diese Stund zu mir sich schleichen.Ich warte wie ein Hund, –es kommt kein Zeichen.Das Kreuz, als sie´s versprach?Wie konnte sie lügen?– Oder läuft sie jedem nach,wie meine Ziegen?Woher ihr seidner Rock? –Ah, meine Stolze?Es wohnt noch mancher Bockan diesem Holze?Wie kraus und giftig machtverliebtes Warten!So wächst bei schwüler NachtGiftpilz im Garten.Die Liebe zehrt an mirgleich sieben Übeln, –nichts mag ich essen schier,Lebt wohl, ihr Zwiebeln!Der Mond ging schon ins Meer,müd´ sind alle Sterne,grau kommt der Tag daher, –ich stürbe gerne.