O Einsamkeit, Du stilles Land, Der Träume und des Friedens Du, Die Dankbarkeit mich dir verband, Dir dank ich meine süße Ruh´! Du gabst mir wieder alles das, Was ich verloren hielt, Die Liebe, die ich schon als Haß In meiner Brust gefühlt. All das, was Edles ich geglaubt, Dir dank´ ich´s nun allein, Den Glauben mir nun Keiner raubt, Denn einsam will ich sein! Wer weiß, ob nicht in jener Welt Ein Geist wird einsam sein, Ob jedem Geist nicht eine Welt Beschieden auch wird sein. Es lebe stille Einsamkeit! Du gabst mir süße Ruh! Ich weihe mich der Dankbarkeit, Mein einz´ger Freund sei´st Du!
Sei ein Mensch, hab´ ein Herz Unter Millionen, Wie ein Fels, wie ein Stern, Stehe fest, leuchte fern, Setz´ die Welt in Staunen! Sei ein Mensch, hab´ ein Herz Für die Millionen, Wenn´s der Tor auch Wahnsinn nennt, Weil er keine Weisheit kennt, Kannst Du drüber staunen? Sei ein Geist, schür´ die Glut Unter Millionen, Selber heiß, selber glüh´, Fürchte nie, raste nie, Setz´ die Kraft in Staunen. Sei ein Geist, schür´ die Glut Unter Millionen, Laß auf Erden eine Spur, Ahne sie und lächle nur, Es giebt sichre Kronen. Sei ein Geist, schür´ die Glut Unter Millionen, Wie am Himmel still ein Stern, Wirke lächelnd, scheide gern, Alles wird sich lohnen!
Ströme, milde FrühlingsluftIn das Haus hinein,Ströme, milder FrühlingsstrahlAuch ins Herz hinein. –In die Herzen hart wie Stein,kalt wie Kupfergeld,Schmelze drei Lawinen drein,Hochmut, Selbstsucht, Geld!
Hat Er es nicht gleich uns geschaffen?Mit gleichen Sinnen auch versehen?Es liebt und haßt, fühlt Weh und Freude:Das müßt ihr ja doch zugestehen!Daß es nicht auch französisch spricht,Das ändert doch die Sache nicht.
O mag ein Engel Dir die Schrift diktieren,Daß jedes Wort mir Wonne sei und Lust,Ein Engel Deine Feder führen, Ein Zauber drinnen leben unbewußt!Damit, wenn ich das Siegel löse,Das Glück sich ungetrübt daraus ergießt,Und keine Wolke, keine böse,Mein Geist von Deinem Geiste liest.