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Es geht der Mond zur Neige,
Ernst von Wildenbruch
Es bleicht sein milder Schein.
Er winkt und flüstert leise:
»Bald werd´ ich nicht mehr sein.
Sieh mir darum ins Antlitz
Heut noch recht inniglich,
Ob wir uns wiedersehen,
Das weißt nicht du noch ich.«
Des Menschen Glück und Freude
Geht her, geht hin geschwind,
Und was wir Menschen lieben,
Verweht ein leichter Wind.
Wenn Du vom Freunde scheidest
Schau tief ihm ins Gesicht.
»Ich seh´ ihn morgen wieder«,
Ach denke, denk´ es nicht.
Denn zwischen heut und morgen
Kommt noch die lange Nacht,
Die aller deiner Freude
Gar leicht ein Ende macht.
Des Menschen Glück und Liebe
Geht her, geht hin geschwind,
Der Mensch ist wie die Blume,
Und ihn verweht ein Wind.