Zerre nicht ferner am bergenden Schleier,Hüllt sich in Dunkel doch ewiges Sein!Ladet das Leben zur bunten Feier,Thörichtes Herz, uns nicht lockend ein?Heija! erschließen dem werbenden RauscheWill ich Gedanken und alles, was mein:Nimm mich dahin im heiligen Tausche,Schönste Wahrheit ist: Mensch zu sein.
Manchmal nachts an MeereswogenSteht ein Kind, des Sehnens voll:Dann kommt ein Delphin gezogen,Trägt das Kind durchs Flutgeroll.Meerfrau´n steigen auf im Kreise,Hoch der Mond am Himmel schwebt,Und sie schaun´s und murmeln leise:"´s ist ein Stern, der wandern geht."
Die Sonne verglüht, es verrinnen die Stunden,Da brechen sie auf, die brennenden Wunden:Stumme Sehnsucht im pochenden HerzenWeckt und entfacht die zehrenden Schmerzen.Seh´ ich den Himmel und seine Sterne,Fühl´ ich dich nahe trotz aller Ferne.Der wogenden Nachtluft würzigen BrodemSchlürf´ ich, als sei´s dein süßer Odem.Alles verklärt mir ein glänzender Schimmer,Dich nur erschau´ ich, überall, immer:Die heiße Sehnsucht wird mich verzehren:Wie lange noch, ach! wie lange soll´s währen?
Langsam und spät stieg ich empor,nun steh ich hoch und frage:"Bin wohl auch ich ein Meteoram Himmel deiner Tage?Läßt mich das Schicksal vor der Zeitdir im Zenith verschwinden?Spannt sich der Horizont uns weit,bis Nacht und Tod mich finden?"Du blickst mich an und streichelst mirliebkosend Wang´ und Haare:"Desselben Weges wandern wir,ob kurz, ob lang, zur Bahre."