Wir schreiten auf und ab im reichen flitterDes buchenganges beinah bis zum toreUnd sehen außen in dem feld vom gitterDen mandelbaum zum zweitenmal im flore.Wir suchen nach den schattenfreien bänkenDort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten,In träumen unsre arme sich verschränken,Wir laben uns am langen milden leuchten.Wir fühlen dankbar wie zu leisem brausenVon wipfeln strahlenspuren auf uns tropfenUnd blicken nur und horchen wenn in pausenDie reifen früchte auf den boden klopfen.
An Baches RanftDie einzigen frühenDie Hasel blühen.Ein Vogel pfeiftIn kühler Au.Ein Leuchten streift,Erwärmt uns sanftUnd zuckt und bleicht.Das Feld ist brach,Der Baum noch grau…Blumen streut vielleichtDer Lenz uns nach.
Du schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und lichtDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtBegleitest mich auf sonnigen mattenUmschauerst mich im abendrauschErleuchtest meinen weg im schattenDu kühler wind du heißer hauchDu bist mein wunsch und mein gedankeIch atme dich mit jeder luftIch schlürfe dich mit jedem trankeIch küsse dich mit jedem duftDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtDu schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und licht.
Ich weiß du trittst zu mir ins haus Wie jemand der an leid gewöhnt Nicht froh ist wo zu spiel und schmaus Die saite zwischen säulen dröhnt.Hier schreitet man nicht laut nicht oft · Durchs fenster dringt der herbstgeruch Hier wird ein trost dem der nicht hofft Und bangem frager milder spruch.Beim eintritt leis ein händedruck · Beim weiterzug vom stillen heim Ein kuß – und ein bescheidner schmuck Als gastgeschenk: ein zarter reim.
Komm in den totgesagten park und schau:Der schimmer ferner lächelnder gestade,Der reinen wolken unverhofftes blauErhellt die weiher und die bunten pfade.Dort nimm das zart gelb, das weiche grauVon birken und von buchs, der wind ist lau,Die späten rosen welkten noch nicht ganz,Erlese, küsse sie und flicht den kranz.Vergiß auch diese letzten astern nicht,Den purpur um die ranken wilder rebenUnd auch was übrig blieb vom grünen lebenVerwinde leicht im herbstlichen gesicht.
Ich sah sie zum erstenmal … sie gefiel mir nicht:Es ist an ihr nichts schönesAls ihre schwarzen schwarzen haare.Mein mund berührte sie flüchtig eines tagsUnd sehr gefielen mir ihre haareUnd auch ihre hand…Es ist an ihr nichts schönesAls ihre haare – ja – und ihre feine hand.Ich drückte sie etwas wärmer eines tagsUnd sehr gefiel mir ihre handUnd auch ihr mund.Heute ist nichts mehr an ihrWas mir nicht sehr gefieleWas ich nicht glühend anbetete.
Vöglein, Vöglein mit den Schwingen, Mit den Äuglein schwarz und klein, Laß uns mit einander singen, Laß uns liebe Freunde sein! Vöglein hüpfte auf den Bäumen, Endlich es mit Sang begann: Du kannst nur von Freiheit träumen, Dich seh´ ich als Fremdling an! Mensch, auch Du hast Deine Schwingen, Äuglein klar und hell und rein, Könntest Freiheit dir erringen, Dann erst laß uns Freunde sein!
Es lacht in dem steigenden Jahr dir der Duft aus dem Garten noch leis. Flicht in dem flatternden Haar dir Eppich und Ehrenpreis. Die wehende Saat ist wie Gold noch, vielleicht nicht so hoch mehr und reich. Rosen begrüßen dich hold noch, ward auch ihr Glanz etwas bleich. Verschweigen wir, was uns verwehrt ist; geloben wir, glücklich zu sein, wenn auch nicht mehr uns beschert ist als noch ein Rundgang zu zwein.
Wer je die flamme umschrittBleibe der flamme trabant!Wie er auch wandert und kreist:Wo noch ihr schein ihn erreichtIrrt er zu weit nie vom ziel.Nur wenn sein blick sie verlorEigener schimmer ihn trügt:Fehlt ihm der mitte gesetzTreibt er zerstiebend ins all.
Alles habend, alles wissend seufzen sie:"Karges leben! drang und hunger überall!Fülle fehlt!"Speicher weiß ich über jedem hausVoll von korn das fliegt und neu sich häuft –Keiner nimmt ...Keller unter jedem hof wo siegtUnd im sand verströmt der edelwein –Keiner trinkt ...Tonnen puren golds verstreut im staub:Volk in lumpen streift es mit dem saum –Keiner sieht.