Es blüht ein Grab in treuer Hut,Das beste Herz darinnen ruht.Zu oberst blühen Rosen rot –Dein Mund so manchen Kuß mir bot.Und weiter ab die Lilie blüht –Dein Herz hat rein für mich geglüht.Zu Füßen liegt ein grüner Kranz –Ich schwang dich oft im Maientanz.Die Leute gehen dran vorbei,Mir aber bricht das Herz entzwei.
Der Mond ist aufgegangen,Mein Schatz, komm her zu mir,Ich hatte groß VerlangenDen ganzen Tag nach dir.Die Welt darf ja nicht wissenUm die verbot´ne Lieb´ –Sich selten nur zu küssen,Das macht das Leben trüb.
Felsen in den Lüften oben,Freut euch, daß ihr hoch erhobenÜber dieser Erde steht!Daß vom lärmenden GetöseDieser nicht´gen WeltengrößeKaum ein Nachhall zu euch weht.Ferne von des Tages MühenRagt ihr auf in reinem Glühen,Wenn schon Nacht das Thal verhüllt.Noch ist uns das Licht verborgen,Wenn der Sonne Glanz am MorgenEurer Rosen Kelch erfüllt.Stumm von Ewigkeit gethürmte,Schnee- und wieder föhnumstürmteReicht ihr in den Äther hin! Eure Gipfel sind im Blauen,Wenn zu Füßen auch die grauenDunkeln Wetterwolken zieh´n.
Die Flur umheres kalt durchweht,wo nirgend mehrein Blümlein steht.Im Wald zerstiebtdas welke Laub –Die ich geliebt,sind alle Staub.Sich frühe neigtder Sonne Lauf,am Himmel steigtder Mond herauf.Es füllt sich sachtdas Sternenzelt.Sie sind erwachtin jener Welt.
Am Barbaratage holt´ ichdrei Zweiglein vom Kirschenbaum,die setzt´ ich in eine Schale,drei Wünsche sprach ich im Traum.Der erste, daß einer mich werbe,der zweite, daß er noch jung,der dritte, daß er auch habedes Geldes wohl genung.Weihnachten vor der Mettezwei Stöcklein nur blühten zur Frist:ich weiß einen armen Gesellen,den nähm´ ich wie er ist.
Meine Heimat liegt im Blauen,fern und doch nicht allzu weit,und ich hoffe sie zu schauennach dem Traum der EndlichkeitWenn der Tag schon im Versinkenund sein letztes Rot erbleicht,will es manchmal mir bedünken,daß mein Blick sie schon erreicht.
Quell, der nicht trocknet,Quell, der nicht friert,Aber oft stürmende Fluthen führt.Jung aus den KlüftenDampft er so heiß,Selber am wenigstenVon sich weiß.Weiß nicht von wannen,Noch, was er soll –Herz der verlangenden Liebe voll!
Goldgewölk und Nachtgewölke,Regenmüde still vereint:Also lächelt eine welkeSeele, die sich satt geweint.Doch die Sonne sinkt und ziehetNieder alle eitle Pracht,Und das Goldgewölk verglühetUnd verbrüdert sich der Nacht.
O weile, süßer Geliebter!Es trügt dich nur,noch hellt, nur wolkengetrübter, der Mond die Flur.»Doch nimmer weilen und haltendie Wolken dort,es führen sie wilde Gewaltenvon Ort zu Ort.«Ein Traum ist alle das Treibenin dunkler Höh,doch uns muß ewig verbleibender Sehnsucht Weh.»Ich seh´ nur Kommen und Scheidenam Himmelszelt,es zieht die Seele der Leidendurch alle Welt.«Die Wolken wandern so nächtigohn Schmerz und Lust,ich aber ziehe dich mächtigan meine Brust.