Wieder seh ich jenen Schimmer,Jenen Schimmer an den Bäumen,Der mir sagt, es könne nimmerLange mehr der Frühling säumen.Ja, es ist ein holdes Zeichen,Und, bevor wir ihn noch bitten,Wird er uns mit seinen reichenWunderblüten überschütten.
Still ist´s, wo die Gräber sindmeiner Liebe;nur bisweilen klagt der Windbang und trübe.Seh´ die Schattenwelt auf Erdenrings vergehen,fühle alles spurlos werdenund vergehen.
Der Mond ist aufgegangen,Mein Schatz, komm her zu mir,Ich hatte groß VerlangenDen ganzen Tag nach dir.Die Welt darf ja nicht wissenUm die verbot´ne Lieb´ –Sich selten nur zu küssen,Das macht das Leben trüb.
Quell, der nicht trocknet,Quell, der nicht friert,Aber oft stürmende Fluthen führt.Jung aus den KlüftenDampft er so heiß,Selber am wenigstenVon sich weiß.Weiß nicht von wannen,Noch, was er soll –Herz der verlangenden Liebe voll!
Die Flur umheres kalt durchweht,wo nirgend mehrein Blümlein steht.Im Wald zerstiebtdas welke Laub –Die ich geliebt,sind alle Staub.Sich frühe neigtder Sonne Lauf,am Himmel steigtder Mond herauf.Es füllt sich sachtdas Sternenzelt.Sie sind erwachtin jener Welt.
Meine Heimat liegt im Blauen,fern und doch nicht allzu weit,und ich hoffe sie zu schauennach dem Traum der EndlichkeitWenn der Tag schon im Versinkenund sein letztes Rot erbleicht,will es manchmal mir bedünken,daß mein Blick sie schon erreicht.
Sonne warf den letzten ScheinMüd im Niedersinken,Eine Wolke noch alleinSchien ihr nachzuwinken.Lange sie wie sehnend hing,Ferne den Genossen.Als die Sonne unterging,War auch sie zerflossen.