WaldeinsamkeitDie mich erfreut,So morgen wie heutIn ewger Zeit,O wie mich freutWaldeinsamkeit.WaldeinsamkeitWie liegst du weit!O dir gereutEinst mit der Zeit.Ach einzge FreudWaldeinsamkeit !WaldeinsamkeitMich wieder freut,Mir geschieht kein Leid,Hier wohnt kein NeidVon neuem mich freutWaldeinsamkeit.
Mondbeglänzte Zaubernacht,Die den Sinn gefangen hält,Wundervolle Märchenwelt,Steig auf in der alten Pracht!Liebe läßt sich suchen, finden,Niemals lernen, oder lehren,Wer da will die Flamm´ entzündenOhne selbst sich zu verzehren,Muss sich reinigen der Sünden,Alles schläft, weil er noch wacht,Wann der Stern der Liebe lacht,Goldne Augen auf ihn blicken,Schaut er trunken von EntzückenMondbeglänzte Zaubernacht.Aber nie darf er erschrecken,Wenn sich Wolken dunkel jagen,Finsternis die Sterne decken,Kaum der Mond es noch will wagen,Einen Schimmer zu erwecken.Ewig steht der Liebe Zelt,Von dem eignen Licht erhellt,Aber Mut nur kann zerbrechen,Was die Furcht will ewig schwächen,Die den Sinn gefangen hält.Keiner Liebe hat gefunden,Dem ein trüber Ernst beschieden,Flüchtig sind die goldnen Stunden,Welche immer den vermieden,Den die bleiche Sorg´ umwunden:Wer die Schlange an sich hält,Dem ist Schatten vorgestellt,Alles was die Dichter sangen,Nennt der Arme, eingefangen,Wundervolle Märchenwelt.Herz im Glauben auferblühendFühlt alsbald die goldnen Scheine,Die es lieblich in sich ziehendMacht zueigen sich und seine,In der schönsten Flamme glühend,Ist das Opfer angefacht,Wird´s dem Himmel dargebracht,Hat dich Liebe angenommen,Auf dem Altar hell entglommenSteig auf in der alten Pracht.
Nur die Heiterkeit ist Leben,Selbst das Alter wird verjüngt,Wem der Scherz, der Saft der Reben,Jugend lachend wiederbringt,Der mag manches Jahr noch leben,Lust und Frohsinn ihn umschweben.Und dem Greise selbst gelingt,Sich der Sorgen zu entheben;Mir die Heiterkeit ist Leben,Selbst das Alter wird verjüngt.
Wie ist es denn, daß trüb und schwerSo alles kommt, vorüberzieht,Und wechselnd, quälend, immer leer,Das arme Herz in sich verglüht?Kaum gekommenSoll ich scheiden,Kaum entglommenLöschen wiederAlle Freudenund der LeidenDunkle Wolke senkt sich nieder.Aus den Lichtern in die Nacht,Aus den Augen, die mir tagen,Die mein ganzes Herz durchlacht,Bin ich wieder allen Plagen,Dem dürren LebenZurück gegeben.Wie flücht´ge AugenblickeMein Glücke!Wie lange, lange DauerDer Trennung, düstre schwere Trauer! –ZurückzukehrenUnd dich entbehren!O als ich dich noch nicht gesehn,Da durfte Sehnsucht bei mir sein,Ein Hoffnungswind in meinen Wünschen wehn,Die Zukunft war ein heller Schein:Jetzt muss ich vom Erinnern kaufen,Was ich kaum zerstreut empfand;Wieder durch die wüsten Haufen,Durch ein unbewohntes Land,Soll ich irre, klagend, schweigen,Und des Glückes goldne StreifenAuch die letzten, abgewandt.Noch fühl´ ich deine Hand,Noch wie im Traume deine Küsse,Noch folgen mir die holden Blicke,Und die Empfindung, daß ich alles misse,Bleibt bei mir zurücke.O Hoffen, Schmachten, Liebesleid und Sehnen,Wie dürst´ ich nach den süßen Tränen!O tröste mich doch, eitles Wähnen,So leer du bist, so tot, so nichtig!Verlaßt ihr alle mich so flüchtig?O Gegenwart, wie bist du schnell!Vergangenheit, wie bist du klein!O Zukunft, wie wirst du unendlich sein?Unendlich wie am HimmelsbogenDie Sterne in die ew´gen Räume steigen,So fühl´ ich Stunden, Tage, Monden hergezogen,Und durch mein tiefstes Sein das trübe Schweigen,Um mich ein unvergänglich Meer von schwarzen Wogen,Und ach! kein grünes Ufer will sich zeigen!
So wandelt sie, im ewig gleichen Kreise,Die Zeit nach ihrer alten Weise,Auf ihrem Wege taub und blind,Das unbefangne Menschenkind.Erwartet stets vom nächsten AugenblickEin unverhofftes seltsam neues Glück.Die Sonne geht und kehret wieder,Kommt Mond und sinkt die Nacht hernieder,Die Stunden, die Wochen abwärts leiten,Die Wochen bringen die Jahreszeiten.Von außen nichts sich je erneut,In dir trägst du die wechselnde Zeit,In dir nur Glück und Begebenheit.
Ja, mancher steht und wartet in der Welt,Und weiß nicht recht, worauf er warten soll.Wer zuviel Freundschaft hofft, sieht selbst im FreundeDen kalten Freund. Ach, diese AlltagsweltIst voll von leeren Busen, leeren Herzen,Daß man die Liebe nicht verschleudern muß,Um nicht in jenen schlimmsten Fall zu kommen, Daß man um Liebe bettelt, und wie BettlerMit Höhnen vor die Tür gewiesen wird.
Wunder der Liebe Mondbeglänzte Zaubernacht,Die den Sinn gefangen hält,Wundervolle Märchenwelt,Steig auf in der alten Pracht!Liebe läßt sich suchen, finden,Niemals lernen oder lehren,Wer will da die Flamm entzünden,Ohne selbst sich zu verzehren,Muß sich reinigen der Sünden.Alles schläft, weil er noch wacht,Wann der Stern der Liebe lacht,Goldne Augen auf ihn blicken,Schaut er trunken von EntzückenMondbeglänzte Zaubernacht. Aber nie darf er erschrecken,Wenn sich Wolken dunkel jagen,Finsternis die Sterne decken,Kaum der Mond es noch will wagen,Einen Schimmer zu erwecken.Ewig steht der Liebe Zelt,Von dem eignen Licht erhellt,Aber Mut nur kann zerbrechen,Was die Furcht will ewig schwächen,Die den Sinn gefangen hält. Keiner Liebe hat gefunden,Dem ein trüber Ernst beschieden,Flüchtig sind die goldnen Stunden,Welche immer den vermieden,Den die bleiche Sorg umwunden:Wer die Schlange an sich hält,Dem ist Schatten vorgestellt,Alles, was die Dichter sangen,Nennt der Arme, eingefangen,Wundervolle Märchenwelt. Herz im Glauben auferblühendFühlt alsbald die goldnen Scheine,Die es lieblich in sich ziehendMacht zu eigen sich und seine,In der schönsten Flamme glühend.Ist das Opfer angefacht,Wird´s dem Himmel dargebracht,Hat dich Liebe angenommen,Auf dem Altar hell entglommenSteig auf in der alten Pracht.
Schwer hängen an der Welt-Uhr die GewichteUnd treiben sie doch langsam nur zum Gange,So manche Tugend geht bei uns im Schwange,Doch stehn wir, Freund, uns selber oft im Lichte.Die Menschheit schreitet fort und manchem WichteWird bei den vielen Widersprüchen bange,Fast jeder fragt, wohin er denn gelange,Und zweifelt immerdar an dem Berichte.Doch lache nur ob diesen ernsten Possen,Laß nur den Wagen unbekümmert fahren,Und glaub´, er werde wo die Fracht abladen.Noch werden wir auf stein´gem Weg zerstoßen,Dort seh´ ich schon den Sand vor mir, den klaren,Und sieh, der Korb mit Wein nahm keinen Schaden.