Durch Freude winkt auf allen Wegen,Die durch dies Pilgerleben gehn;Sie bringt uns selbst den Kranz entgegen,Wann wir am Scheidewege stehn.O, wunderschön ist Gottes Erde,Und wert, darauf vergnügt zu sein;Drum will ich, bis ich Asche werde,Mich dieser schönen Erde freun!
Wer wollte sich mit Grillen plagen,solang uns Lenz und Jugend blühn?Wer wollt in seinen Blütentagendie Stirn in düstere Falten ziehn?Die Freude wirkt auf allen Wegendie durch das Pilgerleben gehn;sie bringt uns selbst den Kranz entgegen,wenn wir am Scheidewege stehn.O wunderschön in Gottes Erdeund wert, darauf vergnügt zu sein!Drum will ich, bis ich Asche werde,mich dieser schönen Erde freun!
Im Frühling, wenn sich Baum und StrauchHat bräutlich angezogen,Da kommen mir die Wünsche auchGleich Lerchen angeflogen.Ich möchte sein ein stolzer Baum,Hoch in den Himmel ragen,Ich möcht´ des Waldes grünen RaumAls flinkes Reh durchjagen.Ein starker Adler möcht´ ich sein,Aufwärts zur Sonne streben, Ich möcht´ der Blumen bunte Reih´nAls Schmetterling durchschweben.Ich möcht´ als Sturm durch Meere hinWild tanzen meinen Reigen –Doch – nein – ich bliebe, wer ich bin,Wenn du nur wärst mein eigen.
Der Gärtner an den Gartenim Winter, eine IdylleIn Silberhüllen eingeschleyertSteht jetzt der Baum,Und strecket seine nackten AesteDem Himmel zu.Wo jüngst das reife Gold des FruchtbaumsGeblinket, hängtJetzt Eiß herab, das keine SonneZerschmelzen kann.Entblättert steht die Rebenlaube,Die mich in Nacht Verschloß,wenn Phoebus flammenathmendHerniedersah.Das Blumenbeet, wo Florens TöchterIn MorgenrothGekleidet, Wohlgeruch verhauchten,Versinkt in Schnee.Nur du, mein kleiner Buchsbaum, pflanzestDein grünes HauptDem Frost entgegen, und verhöhnestDes Winters Macht.Mit Goldschaum überzogen, funkelstDu an der BrustDes Mädchens, das die DorfschalmeyeZum Tanze ruft.Ruh sanft mein Garten, bis der FrühlingZur Erde sinkt,Und Silberkränze auf die WipfelDer Bäume streut.Dann gaukelt Zephyr in den Blüthen,Und küßet sie,Und weht mir mit den Düften FreudeIn meine Brust.
Das Glas gefüllt!Der Nordwind brüllt;Die Sonn´ ist niedergesunken!Der kalte BärBlinkt Frost daher!Getrunken, Brüder, getrunken!Die Tannen glühnHell im Kamin,Und knatternd fliegen die Funken!Der edle RheinGab uns den Wein!Getrunken, Brüder, getrunken!Der edle MostVerscheucht den Frost,Und zaubert Frühling hernieder;Der Trinker siehtDen Hain entblüht,Und Büsche wirbeln ihn Lieder!Er hört GesangUnd Harfenklang,Und schwebt durch blühende Lauben!Ein MädchenchorRauscht schnell hervor,Und bringt ihm goldene Trauben!Saus´ immerfortO Winternord,im schneebelasteten Haine!Nur streu dein Eis,Du lieber Greis,In keine Flasche mit Weine!
Der Angler steht so grün, so grün,Die blauen Veilchenglocken blühn,Und Schlüsselblumen drunter;Der WiesengrundIst schon so buntUnd färbt sich täglich bunter.Drum komme, wem der Mai gefällt,Und freue sich der schönen Welt,Und Gottes VatergüteDie diese PrachtHervorgebracht,Den Baum und seine Blüte.
Freundlich ist deine Stirn, helles Auge der Nacht,weiß bekleideter Mond, lächelnd ist deine Wang´,der die silberne Fackel schwingt ...Immer reizest du mich, freundliches Auge der Nacht,wenn du dem Ost entsteigst, und im roten Gewandhinter dem Walde hervorgehst,oder im grauenden Westen sinkst.Immer reizest du mich, wenn du durch das Geweb,das der Lindenbaum webt, lächelnde Blicke winkstoder Edelgesteine ...über die blendende Schneeflur streust.
Rosen auf den Weg gestreutund des Harms vergessen!Eine kleine Spanne Zeit ward uns zugemessen.Heute hüpft im Frühlingstanznoch froh der Knabe;morgen weht der Totenkranzschon auf seinem Grabe.Wonne führt die junge Brautheute zum Altare;eh die Abendwolke tautruht sie auf der Bahre.Ungewisser, kurzer Daurist dies Erdenleben;und zur Freude, nicht zur Trauruns von Gott gegeben.Gebet Harm und Grillenfang,gebet ihn den Winden;ruht bei frohem Becherklang,unter grünen Linden.Lasset keine Nachtigallunbehorcht verstummen,keine Bien´ im Frühlingstalunbelauscht summen.Pflückt, solang es Gott erlaubt,Kuß und süße Trauben,bis der Tod, der alles raubt,kommt, sie euch zu rauben.Unser schlummerndes Gebein,in die Gruft gesäet,fühlet nicht den Rosenhain,der das Grab umwehet;fühlet nicht den Wonnenklangangestoßner Becher,nicht den frohen Rundgesangweingelehrter Zecher.