Die alte Welt ist ein altes HausUnd furchbar ungemüthlich,Der Nordwind pustet die Lichter aus –Ich wollte, wir lägen mehr südlich!Ich wollte… Puh Teufel, wie das zieht!Der Hagel prallt an die Scheiben,Drum singt nur einstweilen das tröstliche Lied:Es kann ja nicht immer so bleiben.
Zwischen Gräben und grauen Hecken, den Rockkragen hoch, die Hände in den Taschen, schlendre ich durch den frühen Märzmorgen. Falbes Gras, blinkende Lachen und schwarzes Brachlandso weit ich sehn kann. Dazwischen, mitten in den weissen Horizont hinein,wie erstarrt, eine Weidenreihe. Ich bleibe stehn. Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben. Nur die Luft und die Landschaft. Und sonnenlos, wie den Himmel, fühl ich mein Herz! Plötzlich ein Klang, Ich starre in die Wolken. Über mir, jubelnd,durch immer heller werdendes Licht, die erste Lerche!
Aus weissen Wolken baut sich ein Schloss.Spiegelnde Seen, selige Wiesen, singende Brunnen aus tiefstem Smaragd!In seinen schimmernden Hallen wohnen die alten Götter.Noch immer, abends, wenn die Sonne purpurn sinkt, glühn seine Gärten, vor ihren Wundern bebt mein Herz und lange . . . steh ich.Sehnsüchtig!Dann naht die Nacht, die Luft verlischt, wie zitterndes Silber blinkt das Meer, und über die ganze Welt hin weht ein Duft wie von Rosen.
Nun muß sich wieder alles wenden,Ich fühl´s an meines Herzens Schlag,Und schöner wird´s an allen EndenUnd lieblicher mit jedem Tag.Die Liebe schnürt ihr rothes Mieder,Der Armuth schmeckt ihr trocknes BrodUnd süß klingt´s nächtlich aus dem Flieder:Im Frühling lächelt selbst der Tod!
Ich … weiß.Oftwar´s nur ein Lachen, ein Handdruck von dir,oder ein Härchen, ein bloßes Härchen, das dir der Wind los ins Genickgeweht,und all mein Blut gärte gleich auf, undall mein Herz … schlug nach dir!Dich haben, dich halten,dich halten … und … haben,ganz und … nackt, ganz … und nackt!Und heute, heute,zum … ersten … Mal,untenam blaublink, unten am blaublank, unten am blauflinksilberwellchenzitterigen,silberwellchenflitterigen, silberwellchenglitterigen,abgelegen,sanftgeschwungen, wiesenwaldeinsamrunden, sommerlauen, sommerwarmen, sommerlindenSee,glanzglitzernd im Mittag,zwischen lichten,spielenden, tief hangendenWeiden, Weißerlen und Blütenkolbenschilfvon freier,luftiger thymianduftigerHügelkammhöhe,heute,plötzlich,sah ich … dich so.Ganz und … nackt! Ganz … und nackt –Ganz … und … nackt!Und … mein … Herzstand still.Wunschlos.Vor … Glück.Und es war keine Welt mehr,nichts, nichts,nichts!Es … warnur noch … Sonne! … Nur noch … Sonne! … nur nochSonne!So schön … warst … du!
Dein Hypothesenungeheuer Hat mich noch niemals recht erbaut. Der Weltgeist ist ein Wiederkäuer, Der ewig frißt und nie verdaut? Still, still, mein Lieber; also spricht Nur Einer, den der Haber sticht, Denn könnt´ ich, hoch im Himmel hausend, Nur um ein lumpiges Zehnjahrtausend Dein Hirn nach rückwärtshin verrenken, Du würdest anders drüber denken!
Ich bin mein eigner Kritikus,Drum spart euch eure klugen Reden,Sagt doch ein alter Pfiffikus:Nicht jede Formel paßt auf Jeden.Mir hätt es so, mir so behagt,Schon gut, schon gut, ihr lieben Leute;Ihr wißt ja, was das Sprichwort sagt,Der Jäger pfeift, es bellt die Meute!Doch daß ihr auch der Weisheit Schluß,Der Wahrheit Wahrheit mögt erfahren,Sagt jener selbe Pfiffikus:Die Thorheit wächst oft mit den Jahren!
Hinter blühenden Apfelbaumzweigensteigt der Mond auf.Zarte Ranken,blasse Schattenzackt sein Schimmer in den Kies.Lautlos fliegt ein Falter.Ich wandle wie trunken durch sanftes Licht,die Fernen flimmern.Selig silbern blitzt Busch und Gras.Das Tal verblinkt,aus weichstem Dunkel,traumsüß flötend, schluchzend jubelnd,mein Herz schwillt über,die Nachtigall!
Du bist, ein jeder nimmt drauf Gift,Das Teekind aller alten VettelnUnd auch, was deine Kunst betrifft,Gerecht in allen Modesätteln.Uns fasziniert nicht nur dein Name,Du spielst wahrhaftig mit Talent –Zumal dein Lieblingsinstrument,Das goldne Kalbfell der Reklame.