Gärtner, laß die Blätter liegen,Die jetzt über die Erde rollenUnd die müde von der ReiseSich zur Ruhe legen wollen.Wie sie gelb und braun geworden -Und der Reif an ihrem Rande -Ruhn sie, tote Sommervögel,Auf dem dunkelroten Sande.Sieh, sie wollen deinem rauhenBesen sich nur ungern fügen;Du vermagst des Winters NahenDoch nicht recht hinwegzulügen.
Es lag schon lang ein Toter vor unserm Drahtverhau,die Sonne auf ihn glühte, ihn kühlte Wind und Tau.Ich sah ihm alle Tage in sein Gesicht hinein,und immer fühlt ich´s fester: "Es muß mein Bruder sein!"Ich sah ihn alle Stunden, wie er so vor mir lag,und hörte seine Stimme aus frohem Friedenstag.Oft in der Nacht ein Weinen, das aus dem Schlaf mich trieb:"Mein Bruder, lieber Bruder, hast du mich nicht mehr lieb?"Bis ich, trotz aller Kugeln, zur Nacht mich ihm genahtund ihn geholt – begraben: – ein fremder Kamerad.Es irrten meine Augen, – Mein Herz, du irrtest nicht:Es hat ein jeder Toter des Bruders Angesicht.
Ich leb´ mein Leben schneller, Mensch, als du.Mich kann der Dinge Schein nicht länger halten.Mein Blick hat jedes Ding entzweigespalten.Ich schmeck´ den Kern und eile Neuem zu.Im Weitersausen bin ich tiefste Ruh´.Denn ich bin eine von den Kraftgewalten,Die Welt in sich und sich zu Welt gestalten.So ist mir alles Ich, und ich bin allem Du.Mich hält nicht Schönheit, Glanz, nicht Glück noch Macht.Was gestern ich war, hab´ ich heute vergessen –Wo euch noch Chaos stürzt, blüht mir schon Kosmospracht.Ihr staunt, daß gestern ich bei euch gesessen ...Heut bin ich schon von neuem Trieb besessenUnd taumle trunken in die neue Nacht.