Nacht flieht, – der krause Dunst der Berge fälltUnd schmilzt zu Gold, und Licht erweckt die Welt!Ein neuer Tag schwellt die Vergangenheit,Ein neuer Schritt ans Ende unsrer Zeit; –Nur die Natur steht neugeboren auf;Die Erde lebt, die Sonn´ eilt ihren Lauf,Im Strom ist Frische, Glanz im Morgenstrahl,Labsal im Winde, Blumenduft im Tal.Gottgleicher Mensch, sieh diesen GlorienscheinDer Dinge an und juble: sie sind dein!
Wie Alexander denk´ ich, dieser AktDes Essens, nebst noch einem oder zwein,Zeigt unsre Sterblichkeit recht grell und nackt.Wenn Suppe, Fleisch und Fisch, grob oder fein,Wenn Dinge, die man kocht und brät und backt,Uns Freude machen können oder Pein,Wer pocht da auf den Geist noch, dessen KräfteSo sehr bedingt sind durch des Magens Säfte?
Ein Fest, wenn es verdampft, ist grade wieDas letzte Glas Champagner, ohne Gischt,Der seinem Erstlingskelche Reiz verlieh;Wie ein System, in das sich Zweifel mischt;Wie eine Flasche Sodawasser, dieSo lang gesprüht hat, bis ihr Geist entwischt;Wie eine Welle, welche sich noch hebt,Wenn schon der Wind schläft, der sie erst belebt.
Der Reiz ist hin, der Zauber bricht!So ist des Lebens wildes Fieber:Delirium, das uns besticht;Wir sollten schrein, und lachen lieber.Und jede lichte Pause hebtDie Hülle von den blut´gen Narben;Und wer der Weisheit folgt, der lebtAls Märtyrer, wie Heil´ge starben.