Das Loben ist uns unbequem,das Schelten ist so angenehm,und gibt es nicht so viel zu schelten?Nicht wahr, Prophet, du läßt es gelten?Nisami: Im Namen Allahs rede ich:Sich lobt, wer lobt; wer schilt, schilt sich.
Es ist bestimmt in Gottes Rath,Daß man vom Liebsten, was man hat,Muß scheiden, ja scheiden;Wiewohl doch nichts im Lauf der Welt,Dem Herzen, ach! so sauer fällt,Als Scheiden, als Scheiden, ja Scheiden!So dir geschenkt ein Knösplein was,So thu´ es in ein Wasserglas,Doch wisse, doch wisse:Blüht morgen dir ein Röslein auf,Es welkt wohl schon die Nacht darauf,Das wisse, das wisse, ja wisse!Und hat Dir Gott ein Lieb´ bescheertUnd hältst du sie recht innig werth,Die Deine, die Deine,Es wird nur wenig Zeit wohl sein,Du läßt sie doch so gar allein,Dann weine, dann weine, ja weine!Nun mußt du mich auch recht versteh´n,Nun mußt du mich auch recht versteh´n:Wenn Menschen auseinander geh´n,So sagen sie:Auf Wiederseh´n, auf Wiederseh´n!
Dem gepreßten Herzen klingetManch tröstender Akkord,Aber wahren Frieden bringetNur ein einz´ges strenges Wort:Pflicht, geübt mit festem Herzen,Bleibt allein auf ewig treu,Sie allein heilt alle Schmerzen,Sie allein macht Menschen frei.
Rinne, Strom des Lebens,rinne nur so zu!Rinnst du nicht vergebens,flücht´ge Welle, du!Liebe war am Quelle,Liebe war am Hain -Liebe wird, oh Welle!wo du landest, sein.
Ein schönes Wortgilt hier und dort;ein gutes Wortan jedem Ort;ein wahres Wortpflanzt sich allmählich fort und fort.
Der Morgen weht mit zarten Lüften,Und spielt mit Gras und Blatt und Blüt´,Und haucht aus tausend süßen DüftenErinnerung in mein Gemüt.Wie bald verweht des Lebens Morgen!Kein Frühling macht uns wieder jung.Was bleibt uns zwischen Pein und SorgenAls du – als du, Erinnerung?Momente kommen gut und herzlich,Und man vergißt das schlimme Jahr,Ach, man gedenkt entzückend-schmerzlichDer Stunden, die man glücklich war.Das Leben ist ein Kranz von Blüten,Tief zwischen Dornen eingewebt,Nur die erringen, die sich mühten,Nur wer geweint hat, hat gelebt.
Ist doch – rufen sie vermessen, –nichts im Werke, nichts getan!Und das Große reist indessenstill heran.Es erscheint nun, niemand sieht es,niemand hört es im Geschrei:Mit bescheidner Trauer zieht esstill vorbei.
Willst du, eignen Schmerz zu tragen,dir den Busen kräftigen,lerne mit der Menschheit Fragenedel dich beschäftigen:Wie die Seele sich erweitert,wird dein Leben auch erheitert.