O Sommermorgen, wie bist du so schön,
So schön im Thal und auf den Höhn!

Wenn´s Morgenroth aus Osten strahlt
Und golden den Saum der Wolken malt,

Und mit immer glänzend rötherer Glut
Auf den Wipfeln der dunkelen Wälder ruht;

Wenn Halm´ und Blumen in Flur und Au
Frisch duften im kühlen Morgenthau;

Wenn durch des Waldes Stille der Quell
Vorüber rieselt silberhell;

Wenn durch die Blätter säuselt der Wind
Und im Felde die Lerch´ ihr Lied beginnt:

Dann muß das Herz in Andacht beben
Und auch gen Himmel sein Lied erheben.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
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