Die Ros´ ist ohn´ Warum, sie blühet,weil sie blühet, sie acht´ nicht ihrer selbst,fragt nicht, ob man sie siehet.
Fragst du, wie Gott, das Wort, in einer Seele wohne,so wisse: wie das Licht der Sonnen in der Weltund wie ein Bräut´gam sich in seiner Kammer hältund wie ein König sitzt in seinem Reich und Throne,ein Lehrer in der Schul, ein Vater bei dem Sohne,und wie ein teurer Schatz in einem Ackerfeldund wie ein lieber Gast in einem schönen Zeltund wie ein Kleinod ist in einer guldnen Krone,wie eine Lilie in einem Blumentalund wie ein Saitenspiel bei einem Abendmahlund wie ein Zimmetöl in einer Lamp entzundenund wie ein Himmelbrot in einem reinen Schreinund wie ein Gartenbrunn und wie ein kühler Wein:sag´, ob es anderswo so schön wird gefunden?
Sei gegrüßt, du Frau der Welt,Königin im Himmelszelt,Reinste Jungfrau der Jungfrauen,Morgenstern,auf den wir schauen.Sei gegrüßt du göttlich Licht,voller Gnad, schön zugericht,komm zu Hilf dem Erdenkreis,Du, o aller Frauen Preis.