In allen trüben Stunden,
Die mir die Welt gebracht,
Hab´ ich allzeit empfunden
Des alten Wortes Macht:
Ein Saatgefilde ist die Zeit,
Du erntest Lust, du erntest Leid –
Der Tag hat seine Stunden
Und ihre Zeit die Nacht.

Das hab´ ich immer feste
Gehalten vor dem Sinn,
Es kam und schwand das Beste
So wie das Schlimmste hin.
Harr´ aus nur eine Weile lang,
Bis es erinnernd wiederklang,
Und was da bleibt vom Reste,
Der Rest bleibt doch Gewinn.

Wilhelm Jensen

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deutscher Schriftsteller und Redakteur
* 15.2. 1837 - Heiligenhafen, Holstein
24.11. 1911 - München-Thalkirchen
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