Ich lächle ihm zu, als wollt´ ich sagen,
Daß seine Liebe mir gefällt;
Das giebt ihm Mut, den Schritt zu wagen,
Den keiner Sitte Macht mehr hält.

Er nimmt mir meine beiden Hände
Und hält sie fest mit langem Kuß,
Bis ich mich bebend von ihm wende
Und sage, daß er gehen muß.

Da leuchtet tief in seinen Blicken
Der heiße Glanz, der mich erschreckt –
Es wagt sein Auge auszudrücken,
Was ich erschauernd längst entdeckt.

Es zwingt mich dieses stumme Flehen,
Ich geb´ mich hin dem starken Blick
Und fühl´ mich langsam untergehen
In wunderseligem Liebesglück.

Thekla Lingen
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