Das Recht zur Seiten Gottes sitzt im Himmel;
Hinab sein rückwärts schauend Auge blickt;
Gerecht und ungerecht im Volksgewimmel
Und jede Handlung ihre Folge schickt.
Der Richter richtet falsch im Weltgetümmel,
Dem Bösen Lohn, dem Guten Strafe nickt;
Zu Gott flehn Gut und Böse um Erhörung,
Und beiden Gott gibt ihres Flehns Erhörung.

Was dir geschieht, von Gott war es gesendet;
Nicht Lohn noch Strafe ist es, Unglück, Glück.
Zu Heil und Unheil wird´s von dir gewendet,
Und jede Tat, sie kommt zu dir zurück,
Erst durch dein neues Tun wird sie beendet,
Beginnt ein neues, gut und schlimm Geschick.
Zum Engel heb des Rechts die Hände: "Lenken
Solltst bis zum Tod mein Handeln und mein Denken."

Paul Ernst

Zusätzliche Informationen

»Beten und Arbeiten«, Gedichte, 1938

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deutscher Schriftsteller und Journalist
* 7.3. 1866 - Elbingerode, Harz
13.5. 1933 - Sankt Georgen an der Stiefing
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