Ein Herz, das in Liebe
zu deinem Herzen hält

Ein Stückchen sinkender Mond
Schaut über den Ackerrand,
Als vergräbt den Mond
Eine unsichtbare Hand.
Weit ins Land
Hängt Stern bei Stern in der Luft,
Und sie alle sinken bald
Wie der Mond in die Ackergruft.
Wo am Tage die Wege,
Berge und Brücken winken,
Hocken Laternen im Dunkel,
Die wie kleine Spiegel blinken.
Sie alle verlöschen
Und brennen nur ihre Zeit,
Dunkelheit aber steht hinter den Dingen
Und läßt nichts erkennen,
Als ein dunkles Kommen,
Vorüberrennen und Dingebenennen.
Und kein Tag
Und kein Licht kann frommen;
Nie wird die Dunkelheit
Der Welt ganz fortgenommen.
Nur ein Herz,
Das in Liebe zu deinem Herzen hält,
Nimmt von dir
Die Dunkelheit der ganzen Welt.

Max Dauthendey
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