Die Liebe hemmet nichts;Sie kennt nicht Tür noch RiegelUnd drängt durch alles sich:Sie ist ohn´ Anbeginn,Schlug ewig ihre FlügelUnd schlägt sie ewiglich.
Sieben kleine Meisensaßen auf dem Ast.Sieben kleine Meisenhielten kurze Rast.Sieben kleine Meisengaben sich Bericht,Sieben kleine Meisen.Ich verstand sie nicht.Sieben kleine Meisenflogen wieder fortin die blaue Weite.Und ich blieb am Ort.Liebe sieben Meisenkommt doch wieder her,liebe sieben Meisenund erzählt mir mehr!
Ich war erst sechzehn Sommer alt,Unschuldig und nichts weiter,Und kannte nichts als unsern Wald,Als Blumen, Gras und Kräuter. Da kam ein fremder Jüngling her;Ich hatt´ ihn nicht verschriebenUnd wußte nicht, wohin noch her;Der kam und sprach von Lieben. Er hatte schönes, langes HaarUm seinen Nacken wehen;Und einen Nacken, als das war,Hab´ ich noch nie gesehen. Sein Auge, himmelblau und klar!Schien freundlich was zu flehen;So blau und freundlich als das war,Hab´ ich noch keins gesehen. Sein Gesicht wie Milch und Blut!Ich hab´s nie so gesehen;Auch, was er sagte, war sehr gut,Nur konnt´ ich´s nicht verstehen. Er ging mir allenthalben nachUnd drückte mir die Hände,Und sagte immer Oh und AchUnd küßte sie behende. Ich sah ihn einmal freundlich anUnd fragte, was er meinte;Da fiel der junge, schöne MannMir um den Hals und weinte. Das hatte niemand noch getan,Doch war´s mir nicht zuwider,Und meine beiden Augen sahnIn meinen Busen nieder. Ich sagt´ ihm nicht ein einzig Wort,Als ob ich´s übelnähme,Kein einzig´, und – er flohe fort;Wenn er doch wiederkäme!
Ich will nicht wissen,Warum ich von dir träume.Im Frühling grünen wiederAuch die alten Bäume.Ihre Borke weißUm verharschte Zeiten.Aber ihre KronenMöchten sich immer noch breiten.Denn darüber der HimmelIst voller Lichtes Fülle.Und das Herz dadrinnenWird niemals stille.
Pasteten hin, Pasteten her,was kümmern uns Pasteten?Die Kumme hier ist auch nicht leerund schmeckt so gut als bonne cherevon Fröschen und von Kröten.Und viel Pastet und Leckerbrotverdirbt nur Blut und Magen.Die Köche kochen lauter Not,sie kochen uns viel eher tot;Ihr Herren, laßt Euch sagen!Schön rötlich die Kartoffeln sindund weiß wie Alabaster!Sie däun sich lieblich und geschwindund sind für Mann und Frau und Kindein rechtes Magenpflaster.
Friede sei um diesen Grabstein her!Sanfter Friede Gottes! Ach, sie habenEinen guten Mann begraben,Und mir war er mehr;Träufte mir von Segen, dieser Mann,Wie ein milder Stern aus bessern Welten!Und ich kann´s ihm nicht vergelten,Was er mir getan.Er entschlief; sie gruben ihn hier ein.Leiser, süßer Trost, von Gott gegeben,Und ein Ahnden von dem ew´gen LebenDüft´ um sein Gebein!Bis ihn Jesus Christus, groß und hehr!Freundlich wird erwecken - ach, sie habenEinen guten Mann begraben,Und mir war er mehr.