Ein einsam verschneites Haus
und über ihm die Sterne –
es geht meine Sehnsucht so gerne
noch heute drin ein und aus.

Das Feuer in seinem Herde
war Licht meiner Kinderzeit,
und die Erde war meine Erde,
von meinen Vätern geweiht.

Nun lebe ich in fremden Gauen,
ein heimloser Vagant,
und werde sie nie wieder schauen,
das Haus, den Herd und das Land.

Durch des Hauses leere Fenster
heult der nordische Wind,
und Schatten und Gespenster
seine Gesellen sind.

Nur meine Gedanken und Träume
im erloschenen Herde glühn
und schmücken die alten Räume
mit frischem Tannengrün.

Doch alles ist ferne, ferne.
Nur meine Sehnsucht geht gerne
noch heute drin ein und aus.
Ein einsam verschneites Haus –
und über ihm die Sterne…

Manfred Kyber
Ein einsam verschneites Haus und über ihm die Sterne – es geht meine Sehnsucht so… - Manfred Kyber Gedichte
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deutscher Dichter und Kulturkritiker
* 1.3. 1880 - Riga
10.3. 1933 - Löwenstein, Württemberg
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