Sei still in Gott, still wie das Meer!
Nur seine Fläche streift der Wind,
und tobt als Sturm er noch so sehr,
wiß, daß die Tiefen ruhig sind.

Sei weit in Gott, weit wie das Meer!
Es wogt nicht bloß am heim´schen Strand,
und wird dir´s auch zu glauben schwer,
wiß, drüben gibt´s doch wieder Land.

Sei tief in Gott, tief wie das Meer!
Nach dort, wo dich die Welt vergißt,
sei dein Verlangen, dein Begehr,
wiß, daß die Tiefe Höhe ist.

Ja, sei, mein Herz, stets wie das Meer
in Gott so still, so tief, so weit!
Dann landest du nicht hoffnungsleer
am Küstensaum der Ewigkeit.

Karl May

Mehr von

deutscher Schriftsteller
* 25.2. 1842 - Ernstthal, Sachsen , Deutschland
30.3. 1912 - Radebeul, Sachsen , Deutschland
Bitte anmelden, um Kommentare zu sehen und zu posten

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.