Aus deinem Auge wisch die Trän
Sei stolz und laß die Klage;
Wie dir wird´s manchem noch ergehn
Bis an das End´ der Tage.

Noch manch ein Rätsel ungelöst
Ragt in die Welt von heute,
Doch ist dein sterblich Teil verwest,
So kommen andre Leute.

Die Falten um die Stirne dein
Laß sie nur heiter ranken;
Das sind die Narben, die darein
Geschlagen die Gedanken.

Und wird dir auch kein Lorbeerreis
Als Schmuck darum geflochten:
Auch der sei stolz, der sonder Preis
Des Denkens Kampf gefochten.

Joseph Victor von Scheffel

Zusätzliche Informationen

»Der Trompeter von Säckingen. Lieder des stillen Mannes. Aus der Erdmännchen-Höhle«, 1854
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