In den lauten Nachtigallen
Lockt und schlägt und jauchzt die Liebe;
In der Lerche unterm Himmel
Lobt und tiriliert die Liebe;
In dem Enter auf dem Wasser
Schwimmt und schnattert nichts als Liebe;
In den Schwalben unterm Dache
Zwitschert, baut und spricht die Liebe;
In den Spatzen vor dem Fenster
Lauscht und ruft und hüpft die Liebe;
In dem Täuber, in der Taube
Girrt und lockt und lacht die Liebe;
In den Tönen meiner Laute
Klingt und lobt und scherzt die Liebe;
In dem Kind auf meinem Schoße
Hüpft und scherzt und singt die Liebe:
Alles Wild in freiem Felde,
Alle Vögel unterm Himmel,
Haben Stimmen zu der Liebe;
Alles scherzt und spricht vom Lieben;
Soll ich denn davon nicht sprechen?

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Mehr von

deutscher Epigramm-, Fabeldichter
* 2.4. 1719 - Falkenstein, Sachsen-Anhalt , Deutschland
18.2. 1803 - Halberstadt, Sachsen-Anhalt , Deutschland
Bitte anmelden, um Kommentare zu sehen und zu posten

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.