Sei mir gegrüßt, du, den ich meine,Und sende mir dreihundert Dollar zuUnd laß mich sonst im übrigen in Ruh,Auf daß ich einmal über Großmut weine.Besuche mich, wenn ich einmal allein bin,Du fremde schöne und gewisse Frau!Sei mir die ideal ersehnte Sau,Doch sage nicht von mir, daß ich ein Schwein bin.Wagt euch empor, die ich so gerne riefe,Ihr einflußreiche, starke Knechtebrut!Verbreitet mich und zieht vor mir den HutUnd sagt mir schmeichelnd superste Lative.Vergeßt mich nicht, ihr Freunde, die´s nicht gibt,Helft, Edelste, mir, wenn ich in Gefahr bin,Bestätigt laut, daß ich so rein und wahr bin,Und daß ihr mich ob meiner Schlichtheit liebt.Du erhabnes, über Welt und SternenRagendes und höchstes Etwas, komm!Denk von mir, der kennen dich zu lernenNie die Ehre hatte: Der ist fromm!Selbstverständlich sollst du ewig thronen! –Bitte, bitte, mach mich niemals krank.Könntest du - im voraus tiefen Dank –Mich vielleicht auch mit dem Tod verschonen?
Wir haben zu großen Respekt vor dem,Was menschlich über uns himmelt.Wir sind zu feig oder sind zu bequem,Zu schauen, was unter uns wimmelt.Wir trauen zu wenig dem Nebenuns.Wir träumen zu wenig im Wachen.Und könnten so leicht das Leben unsEinander leichter machen.Wir dürften viel egoistischer seinAus tierisch frommem Gemüte. –In dem pompösesten LeichensteinLiegt soviel dauernde Güte.Ich habe nicht die geringst Lust,Dies Thema weiter zu breiten.Wir tragen alle in unsrer BrustLösung und Schwierigkeiten.
Willst du aufs Töpfchen?Fühlst du ein Dürstchen?Oder ein Würstchen?Senke dein Köpfchen.Draußen die Nacht, die kalte,ist düster und fremd.Deine Hände falte.Der liebe Gott küßt dein Hemd.Gute Ruh!Ich bin da,deine Mutter, Mama;müde wie du.Nichts mehr sagen –nicht fragen –nichts wissen –Augen zu.Horch in dein Kissen:Es atmet wie du.
Ein bißchen krummGehn alle Pfade.Allzu geradeWär gar zu dumm.Ein bißchen schiefSoll jeder Turm seinUnd jedes O-Bein – Drum wollen wir froh sein.Daß wir kein Wurm sein.Das Alter krümmt sogarHöchste Fürstlichkeiten.Was niemals grade war,Krümmt sich beizeiten.
Ich habe mich hungrig gefühlt,Doch fast nichts gegessen.War alles lecker, das Bier so schön gekühlt –Aber: du hast nicht neben mirgegessen.Verzeihe: Ich stellte mir vor,Daß das ewig so bliebe,Wenn du vor mir –Ach was geht über Liebe?!!Muß ich nun dochEin paar Tage nochFressen, ohne Lust; o das haß ich. –Aber wenn du von der ReiseHeimkehrst, weiß ich, daß ichWieder richtig speise.
Es äugt ein Wunsch aus mir nach der Uhr.Der lauscht auf BriefträgerschritteUnd murmelt unaufhörlich nurDie Worte "bitte, bitte".Sich schämend richtet sein GebetDie Ohren nach der Klingel.Ein Brief soll läuten. Darauf steht:"An Herrn Joachim Ringel –"Ha! Klingelt schon! Und kommt ein Brief. –Nicht der, den ich wollte lesen.Einschlafende Hoffnung atmet tief,Träumt ab, was niemals gewesen.
Ein Wind, gütig fächelnd,Läßt Blätter und Tränen verwehn.Empfange einst lächelndDie weinend dir nachgesehn.Gewesen, nicht vergessen;Erinnert, doch verziehn.Was uns Besitztum schien,Hat keins von uns besessen,War höchstens nur geliehn.
Doch ihr Gesicht,Das sah ich nicht.Nur Beine, Rock, gebeugten Rücken,Ein nasses Stück vom Schürzenhang.Das alles lebte sich beim BückenUnd Wenden unterm Küchenlicht.Ich aber stand im dunklen Gang,Sah nach den unbewachten BeinenUnter des hochgerutschten Rockes Saum.Zwei sichre Arme dachte sich mein Traum.Nur ihr Gesicht das sah ich nicht.Doch etwas war, als wäre es zum Weinen.Kein Laut, kein Wort. –Es ist auch nichts Zunennendes gewesen.Ich aber weiß: Als ich den Gang verließ,Schlich ich ganz innig leise fort,Und war betrübt, als ich doch einen BesenUmstieß.
Woher sie kam, wohin sie ging,Das hab ich nie erfahren.Sie war ein namenloses DingVon etwa sechzehn Jahren.Sie küsste selten ungestüm,Dann duftete es wie ParfümAus ihren keuschen Haaren.Wir spielten nur, wir scherzten nur:Wir haben nie gesündigt,Sie leistete mir jeden SchwurUnd floh dann ungekündigt.Entfloh mit meiner goldnen Uhr.Am selben Tag, da ich erfuhr,Man habe mich entmündigt.Verschwunden war mein SiegelringBeim Spielen oder Scherzen.Sie war ein zarter Schmetterling.ich werden nie verschmerzen,Wie vieles Goldene sie stahl,Das Mädchen mit dem MuttermalZwei Handbreit unterm Herzen.
Ich bin so knallvergnügt erwacht.Ich klatsche meine Hüften.Das Wasser lockt. Die Seife lacht.Es dürstet mich nach Lüften.Ein schmuckes Laken macht einen KnicksUnd gratuliert mir zum Baden.Zwei schwarze Schuhe in blankem WichsBetiteln mich ”Euer Gnaden.“Aus meiner tiefsten Seele ziehtMit NasenflügelbebenEin ungeheurer AppetitNach Frühstück und nach Leben.