Wo der blaugraue Fjord die Küste zersägt,
Der Eidervogel sein Nest aufschlägt.

Er pflückt von der Brust sich den weichen Daun,
Es traulich und warm in den Fels zu baun.

Des Fjordfischers Herz hat für Mitleid nicht Raum;
Er plündert das Nest bis zum letzten Flaum.

Der Vogel, voll trotziger Lebenslust,
Zerrupft sich von neuem die eigene Brust.

Und aber geplündert, er bettet sich doch
Von neuem sein Nest in ein wohlversteckt Loch.

Doch wenn ihn das Schicksal zum dritten mal schlug,
So hebt er die blutende Brust zum Flug –

Und flieht aus dem kalten, ungastlichen Land
Gen Süden, gen Süden, nach sonnigerm Strand.

Henrik Ibsen
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