Wie war die schöne Sommernacht
So dunkel, mild und warm, –
Wie schrittest du so still und sacht
Gelehnt auf meinen Arm. –

Von Ferne klang, man hört´ es kaum,
Musik mit leisem Schall,
Im blüthenduftgen Gartenraum
Sang eine Nachtigall.

Ein holdes schweigendes Verstehn
War zwischen mir und dir,
Ein selig Beieinandergehn,
Und glücklich waren wir.

Die schöne Zeit, sie liegt so weit –
Verweht wie eitel Schaum.
Sie liegt so weit die schöne Zeit
Versunken wie ein Traum.

Wie schrittest du so still und sacht
Gelehnt auf meinen Arm –
Wie war die schöne Sommernacht
So dunkel, mild und warm. –

Heinrich Seidel

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deutscher Ingenieur und freier Schriftsteller
* 25.6. 1842 - Perlin, Mecklenburg
7.11. 1906 - Großlichterfelder bei Berl
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