Minne, der Welt Unseligkeit,
Da reine Lust so flüchtig ist,
Da du so wankelmütig bist
Was minnt nur all die Welt an dir?
Ich seh doch wohl, du lohnest ihr,
So wie der Ungetreue tut.
Dein Ende, das ist nie so gut,
Wie du versprichst im Anbeginn:
Da lockst du den betörten Sinn
Mit kurzer Lust zu langem Leid.
Mit schmeichlerischer Trüglichkeit,
Die in so falscher Süße schwebt,
Die trüget alles, was da lebt.

Gottfried von Straßburg

Zusätzliche Informationen

»Tristan und Isold«, um 1210 (19548 Verse – unvollendet abgebrochen)
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