Zu glücklich und zu heiter
Wär´ unser Los auf Erden,
Wenn unsre Jugendzeit, wo doch noch Wonnen,
Wenn auch aus Leidensbronnen,
Erglühn, andauerte durchs ganze Leben.

Zu mild wär´ der Beschluß auch
Der Götter, der zum Tod verdammt das Leben,
Wenn nicht auch noch des Lebens letzte Hälfte
Zuvor uns düstrer machte
Das Schicksal, als den Tod, vor dem wir beben.

Als würdige Erfindung
Unsterblich weiser Geister
Und letztes Übel gaben uns die Götter
Das Alter, wo die Sehnsucht
Noch währet, doch vernichtet ist die Hoffnung,
Versiegt der Born der Lust, das Maß der Leiden
Erfüllt bis an den Rand, erschöpft die Freuden.

Giacomo Graf Leopardi

Zusätzliche Informationen

»Canti popolari toscani«, 1841/42
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