Oft ist es mir, als säh´ ich niedergleiten
Die Schleier still und leise von den Dingen,
Mein Auge kann das weite All durchdringen
Und blickt zurück zum Urquell aller Zeiten.

Ich sehe, wie die Fäden sich bereiten,
Wie sie sich knüpfen, kreuzen und verschlingen –
Und so die Tage immer näher bringen,
Die zu den unsren ernst herüberleiten.

Dann fühl´ ich mit dem Fernsten mich verwoben
Und in mir leben jedes Einzelleben,
Das hier geatmet und geblickt nach oben.

Mein eignes Ich, mit tiefgeheimem Beben,
Seh´ ich zur Welt erweitert und erhoben –
Und mit ihr, wie ein Traum, in Nichts verschweben.

Ferdinand von Saar
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