Das aber ist das Traurigste: zu sehen,
Wie tief die Menschheit wurzelt im Gemeinen,
Wie Taten, die uns hier die höchsten scheinen,
Zumeist aus niedrem Antrieb nur geschehen.

Wie es die Besten selbst so schwer verstehen,
Daß man nur schöpfen dürfe aus dem Reinen,
Und wie es gibt von Tausenden kaum einen,
Der sich den eignen Vorteil läßt entgehen.

Und so geschiet es, daß in diesem Leben
Ein hoher Sinn gereicht zu Hohn und Schande,
Ward des Erfolges Glanz ihm nicht gegeben.

Und so geschieht´s auch, daß sich bis zum Rande
Gewinnsucht füllt, indes ein selbstlos Streben
Versiegen muß, so wie der Quell im Sande.

Ferdinand von Saar
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