Im Weizenfeld, in Korn und Mohn,
liegt ein Soldat, unaufgefunden,
zwei Tage schon, zwei Nächte schon,
mit schweren Wunden, unverbunden,

durstüberquält und fieberwild,
im Todeskampf den Kopf erhoben.
Ein letzter Traum, ein letztes Bild,
sein brechend Auge schlägt nach oben.

Die Sense rauscht im Ährenfeld,
er sieht sein Dorf im Arbeitsfrieden.
Ade, ade du Heimatwelt -
und beugt das Haupt und ist verschieden.

Detlev von Liliencron
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