Wie bist du, mein Gedächtnis,
Dem tiefen Meere gleich,
Das von dem Weltvermächtnis
Gesunk´ner Schätze reich!

Ich hab´ in dich Gestalten,
Mir lieb und wert, versenkt,
Dir froher Tage Walten
Und Hoffnungsglück geschenkt.

Von deiner Flut verschlungen
Bleibt vieles unsichtbar;
Doch, was sich ihr entrungen,
Das schwebt hoch oben klar.

So wie das Meer Korallen
Und Bernstein, wirfst auch du
Im raschen Überwallen
Mir edle Gaben zu.

Oft riß dein Nebelschleier
mir in verschwieg´ner Nacht,
Wenn ich in ernster Feier
Mit regem Geist gewacht.

Dann stieg aus deinem Grunde
Manch holdes Bild empor,
Von dem sich mir die Kunde
Schon lange Zeit verlor.

Doch hell zu allen Zeiten,
Sah ich auf deiner Flut
Ein Bild bezaubernd gleiten, –
Mein höchstes Glück und Gut.

Adolf Bube
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