Mama, daß Sie mich sorglich hüten,
das darf und kann ich nicht verbieten.
Stets zittert Ihre Zärtlichkeit,
ist die Gefahr gleich noch so weit.
Doch, nehm´ ich mich nicht selbst in acht,
werd´ ich vergeblich nur bewacht.
Ich weiß, daß ich als Kind begehrte,
was man mir allzu scharf verwehrte.
Frei, geb´ ich mich der Tugend hin,
doch Fesseln brech´ ich, sie zu fliehn:
Drum, nehm´ ich mich nicht selbst in acht,
werd´ ich vergeblich nur bewacht.

Abraham Gotthelf Kästner
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