Die Nächte sind an Glut so reich
Und doch so kühl wie kluge Fraun,
Die nicht dem ersten besten gleich
Ihr ganzes heißes Herz vertraun.

Doch wer sie kennt und liebeskühn
Zu Boden rang die stolze Scheu,
Dem geben sie sich selig hin,
Dem sind sie tief verschwiegen treu.

Die Sonne prunkt in frecher Pracht
Mit ihrer Buhlen lautem Schwarm,
Doch lieb und leise legt die Nacht
Um einen stillen Freund den Arm

Und küßt ihn wild und doch so weich
Und läßt ihn süße Wunder schaun,
Und öffnet ihm das Himmelreich –
– Die Nächte sind wie kluge Fraun.

A. de Nora
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