Über die Heide geht der Wind;
Es flüstert im Gras, es rauscht in den Bäumen.
Die dort unten erschlagen sind,
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.

Hören sie nicht den Glockenklang?
Dringt nicht zu ihnen aus heiligen Räumen
Halleluja und Friedenssang?
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.

Voll des Dankes ist alle Welt,
Sie darf mit dem Lobe des Herrn nicht säumen;
Wer im Kampfe fiel, heißt ein Held.
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.

Wenn die Herrscher versammelt sind,
Bei festlichem Mahl laßt die Becher schäumen!
Über die Heide geht der Wind;
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.

Ludwig Thoma

DENKSCHATZ_MORE_FROM

deutscher Erzähler und Dramatiker, Lyriker
* 21.1. 1867 - Oberammergau, Bayern , Deutschland
26.8. 1921 - Rottach, Bayern , Deutschland
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.