O fürchte nicht, wenn dir das Alter
Vom Haupte Blüt´ um Blüte bricht,
Daß dann ein Blick, ein trüber, kalter,
Fall´ auf dein bleiches Angesicht.

Wohl blässer wird der äuß´re Schimmer,
Doch heller wird der inn´re Schein;
Drum lieber nur und tiefer immer
Schau´ ich ins Auge dir hinein.

Da seh´ ich all´ die Liebesfülle,
Die reicher ward von Jahr zu Jahr;
Es dringet durch des Alters Hülle
Der Seele Schönheit hell und klar.

Da seh´ ich nicht die müden Wangen,
Der Jahre Furchen seh´ ich nicht –
Es ist mir strahlend aufgegangen
Dein inn´res Engelsangesicht.

Ludwig Pfau
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