O könnt´ ich jene Töne wiedergeben
Und jene purpurroten Farben malen
Von Abendglocken und Abendstrahlen
Aus meiner Jugend erstem Liebeleben!

O könnt´ ich wieder durch die Gärten schweben –
Die Abendnebel dampfen aus den Thalen
Und einen Bund, beglückt von süßen Qualen,
Umspinnen Elfen, die im Mondschein weben.

Ich höre manchmal wie aus weiter Ferne
Ein Glöcklein wieder mit bekanntem Schalle
Und märchenhafter glüh´n die Abendsterne –

Dann sag´ ich wild, von innrer Kraft gedrungen:
Ich will euch wieder, ihr Erinnerungen!
Sie zucken wohl, doch bald verstummen alle.

Karl Ferdinand Gutzkow

DENKSCHATZ_MORE_FROM

deutscher Schriftsteller und Dramatiker, Journalist
* 17.3. 1811 - Berlin , Deutschland
16.12. 1878 - Sachsenhausen bei Frankfurt/Main
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.