Es war einmal ein Bäcker,Der prunkte mit seinem Wanst,Wie du ihn kühn und keckerDir schwerlich träumen kannst.Er hat zum Weibe genommenEin würdiges Gegenstück;Doch sie konnten zusammen nicht kommenSie waren viel zu dick.
Der Tod kommt bald und sicher,Hält stets sich in der Näh´.Er ist ein fürchterlicherTröster im Erdenweh. Ich hasse ihn nicht aus Liebe,Ich liebe ihn heiß aus Haß.Wenn man unsterblich bliebe,Wie grauenvoll wäre das! Des Fressens und WeitergebensUrewige WiederkehrAls höchsten Ertrag des LebensErtrag´ ich nicht länger mehr.
Ich hab meine Tante geschlachtet,Meine Tante war alt und schwach;Ich hatte bei ihr übernachtetUnd grub in den Kisten-Kasten nach.Da fand ich goldene Haufen,Fand auch an Papieren gar vielUnd hörte die alte Tante schnaufenOhn Mitleid und Zartgefühl.Was nutzt es, daß sie sich noch härme –Nacht war es rings um mich her –Ich stieß ihr den Dolch in die Därme,Die Tante schnaufte nicht mehr.Das Geld war schwer zu tragen,Viel schwerer die Tante noch.Ich faßte sie bebend am KragenUnd stieß sie ins tiefe Kellerloch. –Ich hab meine Tante geschlachtet,Meine Tante war alt und schwach;Ihr aber, o Richter, ihr trachtetMeiner blühenden Jugend-Jugend nach.
Franziska, mein reizender Falter,Hätt´st du nicht zu eng für dein AlterDen keimenden Busen geschnürt,Dann klafften wohl nicht die Gewänder,Sobald ich nur eben die BänderMit harmlosem Finger berührt. Nun wehr auch nicht meinem Entzücken,Als erster die Küsse zu pflückenDer zarten, jungfräulichen Haut.Mich blendet die schneeige Weiße,Solang´ ich das Fleisch nicht, das heiße,Mit bebenden Lippen betaut. Denn gleich wie die Knospe der BlumeNichts ahnt von der Pracht und dem RuhmeDer Rose am üppigen Strauch,So seh´ ich bescheiden erst schwellenDie keuschen, die kindlichen Wellen,Umweht von berauschendem Hauch. O! glaub mir, die Monde entfliehen,Die Rosen verwelken, verblühenUnd fallen dem Winter zum Raub.Es kommen und gehen die Jahre,Man legt deinen Leib auf die BahreUnd alles wird Moder und Staub.
Ich liebe nicht den HundetrabAlltäglichen Verkehres;Ich liebe das wogende Auf und AbDes tosenden Weltenmeeres. Ich liebe die Liebe, die ernste Kunst,Urewige Wissenschaft ist,Die Liebe, die heilige Himmelsgunst,Die irdische Riesenkraft ist. Mein ganzes Innre erfülle der MannMit Wucht und mit seelischer Größe.Aufjauchzend vor Stolz enthüll´ ich ihm dann,Aufjauchzend vor Glück meine Blöße.
Mein Käthchen fordert zum LohneVon mir ein Liebesgedicht.Ich sage: Mein Käthchen verschoneMich damit, ich kann das nicht. Ob überhaupt ich dich liebe,Das weiß ich nicht so genau.Zwar sagst du ganz richtig, das bliebeGleichgültig; doch, Käthchen, schau: Wenn ich die Liebe bedichte,Bedicht´ ich sie immer vorher,Denn wenn vorbei die Geschichte,Wird mir das Dichten zu schwer.
Mein Käthchen fordert zum Lohne Von mir ein Liebesgedicht. Ich sage: Mein Käthchen verschone Mich damit, ich kann das nicht; Ob überhaupt ich dich liebe Das weiß ich nicht so genau; Zwar sagst du ganz richtig, das bliebe Gleichgültig; doch, Käthchen, schau: Wenn ich die Liebe bedichte, Bedicht´ ich sie immer vorher, Denn wenn vorbei die Geschichte, Wird mir das Dichten zu schwer.
Rosetta behauptet, die LiebeSei lediglich Schweinerei,Die man nur deshalb betriebe,Weil einem so wohl dabei. Daß Menschen an Liebe gestorben,Das sei nicht schwer zu verstehn.Sie hätten sich eben verdorben,Wie´s öfter pflegt zu geschehn. Sie selber nähme das peinlich,Denn ein verliebtes Schwein,Das müsse auswendig so reinlichWie ein Engel inwendig sein.
Seltsam sind des Glückes Launen,Wie kein Hirn sie noch ersann,Daß ich meist vor lauter StaunenLachen nicht noch weinen kann! Aber freilich steht auf festenFüßen selbst der Himmel kaum,Drum schlägt auch der Mensch am bestenTäglich seinen Purzelbaum. Wem die Beine noch geschmeidig,Noch die Arme schmiegsam sind,Den stimmt Unheil auch so freudig,Daß er´s innig lieb gewinnt!