Am zerfall´nen Burggemäuer
Ueber´m schwarzen Fichtenhag
Glüht´s noch einmal auf wie Feuer,
Und versunken ist der Tag.

Schauernd rühren sich die Wipfel,
Drunten schwillt der Rhein mit Macht,
Und vom Thal empor zum Gipfel
Steigt wie ein Gespenst die Nacht.

Da befällt ein heimlich Grausen
Mir im Dunkeln Herz und Sinn:
»Steine bröckeln, Wellen brausen,
Und wie bald bist du dahin!«

Emanuel Geibel
Please login to view comments and to post