Kein Ding ist auf der Welt so hoch und wert zu achtenals Menschen, die mit Fleiß nach keiner Hoheit trachten.
Was klagst du über Gott? Du selbst verdammest dich! Er möcht´ es ja nicht tun, das glaube sicherlich.
Zwei Augen hat die Seel’: eins schauet in die Zeit Das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.
Der Himmel senket sich, er kommt und wird zur Erden.Wann steigt die Erd´ empor und wird zum Himmel werden?
Dort in der Ewigkeit geschieht alles zugleich,es ist kein Vor noch Nach wie hier im Zeitenreich.
Mensch, wirst du nicht ein Kind, so gehst du nimmer ein,wo Gottes Kinder sind: Die Tür ist gar zu klein.
Schließ mich, so streng du willst, in tausend Eisen ein,ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein.
Das Licht der Herrlichkeit scheint mitten in der Nacht Wer kann es sehn? Ein Herz das Augen hat und wacht.
Du suchst das Paradies und wünschest hinzukommen,wo du von allem Leid und Unfried bist entnommen.Befriedige dein Herz und mach es rein und weiß,so bist du selbst noch hier dasselbe Paradies.
Gott ist ja nichts als gut: Verdammnis, Tod und Pein, und was man böse nennt, muß, Mensch in Dir nur sein.