Wohl tausendmal schon ist er hierGestorben und wieder geboren,Sowohl als Mensch wie auch als Tier,Mit kurzen und langen Ohren.Jetzt ist er ein armer blinder Mann,Es zittern ihm alle Glieder,Und dennoch, wenn er nur irgend kann,Kommt er noch tausendmal wieder.
Ernst und dringend folgt mir eineMahnung nach auf Schritt und Tritt:Sorge nicht nur für das Deine,Sondern für das andre mit.Demnach soll ich unterlassen,Was mir von Natur genehm,Um das Gute zu erfassen?Ei, das ist mal unbequem.
Wenn die Tante AdelheideAls Logierbesuch erschien,Fühlte Fritzchen große Freude,Denn dann gab es was für ihn.Immer hat die liebe GuteTief im Reisekorb verstecktEine angenehme Tüte,Deren Inhalt köstlich schmeckt.Täglich wird dem braven KnabenDraus ein hübsches Stück beschert,Bis wir schließlich nichts mehr habenUnd die Tante weiterfährt.Mit der Post fuhr sie von hinnen.Fritzchens Trauer ist nur schwach.Einer Tüte, wo nichts drinnen,Weint man keine Träne nach.
So ist´s in alter Zeit gewesen,so ist es, fürchte ich, auch noch heut.wer nicht besonders auserlesen,dem macht die Tugend Schwierigkeit.Aufsteigend mußt du dich bemühen,doch ohne Mühe sinkest du.Der liebe Gott muß immer ziehen,dem Teufel fällts von selber zu.
Da kommt mir eben so ein Freundmit einem großen Zwicker.ei, ruft er, Freundchen, wie mir scheint,sie werden immer dicker.Ja, ja, man weiß oft selbst nicht wie,so kommt man in die Jahre;Pardon, mein Schatz, hier haben Sieschon eins, zwei graue Haare! –Hinaus, verdammter Kritikus,sonst schmeiß ich dich in Scherben.Du Schlingel willst mir den Genußder Gegenwart verderben!
Ade, ihr Sommertage, Wie seid ihr so schnell enteilt, Gar mancherlei Lust und Plage Habt ihr uns zugeteilt. Wohl war es ein Entzücken, Zu wandeln im Sonnenschein, Nur die verflixten Mücken Mischten sich immer darein. Und wenn wir auf Waldeswegen Dem Sange der Vögel gelauscht, Dann kam natürlich ein Regen Auf uns herniedergerauscht. Die lustigen Sänger haben Nach Süden sich aufgemacht, Bei Tage krächzen die Raben, Die Käuze schreien bei Nacht. Was ist das für Gesause! Es stürmt bereits und schneit. Da bleiben wir zwei zu Hause In trauter Verborgenheit.
Wo sich Ewigkeiten dehnen,hören die Gedanken auf,nur der Herzen frommes Sehnenahnt, was ohne Zeitenlauf.Wo wir waren, wo wir bleiben,sagt kein kluges Menschenwort;doch die Grübelgeister schreiben;Bist du weg, so bleibe fort.Laß dich nicht aufs neu gelüsten.was geschah, es wird geschehn.Ewig an des Lebens Küstenwirst du scheiternd untergehn.
Sag, wie wär es, alter Schragen,Wenn du mal die Brille putztest,Um ein wenig nachzuschlagen,wie du deine Zeit benutztest.Oft wohl hätten dich so gerneWeiche Arme warm gebettet;Doch du standest kühl von ferne,Unbewegt wie angekettet.Oft wohl kam´s daß du die schöneZeit vergrimmtest und vergrolltest,Nur weil diese oder jeneNicht gewollt, so wie du wolltest.Demnach hast du dich vergebensMeistenteils herumgetrieben;Denn die Summe unsres LebensSind die Stunden, wo wir lieben.
Du warst noch so ein kleines MädchenVon acht, neun Jahren ungefähr, Da fragtest du mich vertraut und wichtig:Wo kommen die kleinen Kinder her?Als ich nach Jahren dich besuchte,Da warst du schon über den Fall belehrt,Du hattest die alte vertrauliche FrageHübsch praktisch gelöst und aufgeklärt.Und wieder ist die Zeit vergangen.Hohl ist der Zahn und ernst der Sinn.Nun kommt die zweite wichtige Frage:Wo gehen die alten Leute hin?Madam, ich habe mal vernommen,Ich weiß nicht mehr so recht von wem:Die praktische Lösung dieser FrageSei eigentlich recht unbequem.
Die Liebe war nicht geringe.Sie wurden ordentlich blaß;Sie sagten sich tausend DingeUnd wußten noch immer was.Sie mußten sich lange quälen,Doch schließlich kam´s dazu,Daß sie sich konnten vermählen.Jetzt haben die Seelen Ruh.Bei eines Strumpfes BereitungSitzt sie im Morgenhabit;Er liest in der Kölnischen ZeitungUnd teilt ihr das Nötige mit.