Wer Bildung hat, der ist empört,Wenn er so schrecklich fluchen hört.Dies "Nasowolltich", dies "Parblö",Dies ewige "Ojemineh",Dies "Eipotztausendnocheinmal",Ist das nicht eine Ohrenqual?Und gar "Daßdichdasmäusleinbeiß",Da wird mir´s immer kalt und heiß.Wie oft wohl sag ich: Es ist häßlich,Ist unanständig, roh und gräßlich.Ich bitt und flehe: Laßt es sein,Denn es ist sündlich. Aber nein,Vergebens ring ich meine Hände,Die Flucherei nimmt doch kein Ende.
Zwar mit seinem losen Mundneigt er zur Krakeele.Dabei ist er doch im Grundeiner treue Seele.Die er seine Freunde nennt,dulden seine Witze,denn ein jeder, der ihn kennt,kennt auch seine Mütze.
Ein dicker Sack voll Weizen standAuf einem Speicher an der Wand. –Da kam das schlaue Volk der MäuseUnd pfiff ihn an in dieser Weise:"Oh, du da in der Ecke,Großmächtigster der Säcke!Du bist ja der Gescheitste,Der dickste und der Breitste!Respekt und ReferenzVor eurer Exzellenz!"Mit innigem Behagen hörtDer Sack, daß man ihn so verehrt.Ein Mäuslein hat ihm unterdessenGanz unbemerkt ein Loch gefressen.Es rinnt das Korn in leisem Lauf.Die Mäuse knuspern´s emsig auf.Schon wird er faltig, krumm und matt.Die Mäuse werden fett und glatt.Zuletzt, man kennt ihn kaum noch mehr,Ist er kaputt und hohl und leer.Erst ziehn sie ihn von seinem Thron;Ein jedes Mäuslein spricht ihm Hohn;Und jedes, wie es geht, so spricht´s:"Empfehle mich, Herr Habenichts!"
Als ich ein kleiner Bube war,War ich ein kleiner Lump;Zigarren raucht´ ich heimlich schon,Trank auch schon Bier auf Pump.Zur Hose hing das Hemd heraus,Die Stiefel lief ich krumm,Und statt zur Schule hinzugeh´n,Strich ich im Wald herum.Wie hab´ ich´s doch seit jener ZeitSo herrlich weit gebracht! Die Zeit hat aus dem kleinen Lump´n großen Lump gemacht.
Mein BüdeleinIs noch so tlein,Is noch so dummEin ames Wum,Muß tille liegenIn seine WiegenUnd hat noch keine Hos´.Ätsch, ätsch!Und ich bin schon so goß.
Spare deine guten Lehrenfür den eigenen Genuß.Kaum auch wirst du wen bekehren,zeigst du wie man´s machen muß.Laß ihn im Galoppe tollen,reite ruhig deinen Trab.Ein zu ungestümes Wollen,wirft von selbst den Reiter ab.
Geschäftig sind die Menschenkinder, Die große Zunft von kleinen Meistern,Als Mitbegründer, MiterfinderSich diese Welt zurechtzukleistern.Nur leider kann man sich nicht einen,Wie man das Dinge am besten mache.Das Bauen mit belebten SteinenIst eine höchst verzwickte Sache.Welch ein Gedrängel und GetriebeVon Lieb und Haß bei Nacht und Tage,Und unaufhörlich setzt es Hiebe,Und unaufhörlich tönt die Klage.Gottlob, es gibt auch stille Leute,Die meiden dies Gewühl und hassen´sUnd bauen auf der andern SeiteSich eine Welt des Unterlassens.
Habt ihr denn wirklich keinen SchimmerVon Angst, daß ihr noch ruhig schlaft?Wird denn in dieser Welt nicht immerDas Leben mit dem Tod bestraft?Ihr lebt vergnügt, trotz dem Verhängnis,Das näher stets und näher zieht.So stiehlt der Dieb, dem das GefängnisUnd später gar der Galgen blüht.Hör auf, entgegnet frech die Jugend,Du altes Jammerinstrument!Man merkt es gleich: du bist die Tugend,Die keinem sein Vergnügen gönnt.
Es gibt ja leider Sachen und Geschichten, die reizend und pikant, nur werden sie von Tanten und von Nichten niemals genannt. Verehrter Freund, so sei denn nicht vermessen, sei zart und schweig auch du. Gedenk, man liebt den Käse wohl, indessen man deckt ihn zu.