Zwar mit seinem losen Mundneigt er zur Krakeele.Dabei ist er doch im Grundeiner treue Seele.Die er seine Freunde nennt,dulden seine Witze,denn ein jeder, der ihn kennt,kennt auch seine Mütze.
Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr, Wißt, was es für ein Vogel war; Wie er in allen Gartenräumen Herumgeflattert auf den Bäumen; Wie er die hübschen roten Beeren, Die andern Leuten zugehören, Mit seinem Schnabel angepickt Und sich ganz lasterhaft erquickt. Nun hat sich dieser böse Näscher, Gardinenschleicher, Mädchenhäscher, Der manchen Biedermann gequält, Am Ende selber noch vermählt. Nun legt er seine Stirn in Falten, Fängt eine Predigt an zu halten Und möchte uns von Tugend schwatzen. Ei, so ein alter Schlingel! Kaum Hat er ´nen eignen Kirschenbaum, So schimpft er auf die Spatzen.
Als er noch krause Locken trug,War alles ihm zu dumm.Stolziert daher und trank und schlugSich mit den Leuten herum.Die hübschen Weiber schienen ihmEin recht beliebtes Spiel;An Seraphim und CherubimGlaubt er nicht sonderlich viel.Jetzt glaubt er, was der Pater glaubt,Blickt nur noch niederwärts,Hat etwas Haar am Hinterhauptund ein verprömmeltes Herz.
Wenn wer sich wo als Lump erwiesen,So schickt man in der Regel diesenZum Zweck moralischer Erhebung In eine andere Umgebung. Die Luft ist gut, die Lage neu, Der alte Lump ist auch dabei.
Seid mir nur nicht gar so traurig,Daß die schöne Zeit entflieht,Daß die Welle kühl und schaurigUns in ihre Wirbel zieht;Daß des Herzens süße Regung,Daß der Liebe Hochgenuß,Jene himmlische Bewegung,Sich zur Ruh begeben muß.Laßt uns lieben, singen, trinken,Und wir pfeifen auf die Zeit;Selbst ein leises AugenwinkenZuckt durch alle Ewigkeit.
Ach, ich fühl´ es! Keine TugendIst so recht nach meinem Sinn;Stets befind´ ich mich am wohlsten,Wenn ich damit fertig bin.Dahingegen so ein Laster,Ja, das macht mir viel Pläsier;Und ich hab´ die hübschen SachenLieber vor als hinter mir.
Sie liebt mich nicht. Nun brennt mein Herzganz lichterloh vor Liebesschmerz,vor Liebesschmerz gar lichterlohals wie gedörrtes Haferstroh.Und von dem Feuer steigt der Rauchmir unaufhaltsam in das Aug´,daß ich vor Schmerz und vor Verdrußviel tausend Tränen weinen muß.Ah Gott! Nicht lang ertrag ich´s mehr! –Reicht mir doch Feuerkübel her!Die füll ich bald mit Tränen an,daß ich das Feuer löschen kann.Seitdem du mich so stolz verschmäht,härmt ich mich ab von früh bis spät,sodaß mein Herz bei Nacht und Tagals wie auf heißen Kohlen lag.Und war es dir nicht heiß genug,das Herz, das ich im Busen trug,so nimm es denn zu dieser Frist,wenn dir´s gebacken lieber ist!
Die Welt, das läßt sich nicht bestreiten,Hat ihre angenehmen Seiten.Mein lieber Sohn, du tust mir leid,Dir mangelt die Enthaltsamkeit.Verlockend ist der äußre Schein,Der Weise dringet tiefer ein.
In einem Häuschen, sozusagen –(Den ersten Stock bewohnt der Magen) –In einem Häuschen war´s nicht richtig.Darinnen spukt und tobte tüchtigEin Kobold, wie ein wildes Bübchen,Vom Keller bis zum Oberstübchen.Fürwahr, es war ein bös Getös.Der Hausherr wird zuletzt nervös,Und als ein desperater MannSteckt er kurzweg sein Häuschen anUnd baut ein Haus sich anderswoUnd meint, da ging es ihm nicht so.Allein, da sieht er sich betrogen.Der Kobold ist mit umgezogenUnd macht Spektakel und RumorViel ärger noch als wie zuvor.Ha, rief der Mann, wer bist du, sprich.Der Kobold lacht: Ich bin dein Ich.
Was fällt da im BoskettgesträuchDem fremden Hunde ein?Geht man vorbei, so bellt er gleichUnd scheint wie toll zu sein.Der Gärtner holt die Flinte her.Es knallt im Augenblick.Der arme Hund, getroffen schwer,Wankt ins Gebüsch zurück.Vier kleine Hündchen liegen hierNackt, blind und unbewußt.Sie saugen emsig alle vierAn einer toten Brust.