Keinen EingebornenPreiset als zum Glück Erkornen,Bis er ohne Leid und KlagenSeinen letzten Tag ertragen,Bis zum Ziele seines StrebensEr gelangt und seines Lebens.
Ob die Welt an Wundern reich,So ist doch kein Wunder gleichDir, o Mensch, dem wunderbaren!Durch das graue Meer zu fahrenAuf gebrechlich morschem HolzeScheust du nicht, ja deinem StolzeSchmeichelts, wenn bei rauhen StürmenHoch sich auf die Wogen türmen,Und dein Schifflein riesig packen,Schaukeln es auf starkem Nacken.Selbst die AllgebärererinIhr, der AllernährerinIhr, der höchsten Göttin ErdeHast du, daß sie dienend werde,Altes Herrscherrecht entrungen;Glorreich hast du sie bezwungen,Und es muß der Boden dampfenUnter deiner Rosse Stampfen.Alles, was sich regt und LebenHat, ist deinem Dienst ergeben.Listig weißt du zu umgatternVögel, die in Lüften flattern,Weißt mit kecker Hand zu greifenTiere, die durch Wälder streifen,Und mit Netzen zu ereilenFische, die die Wogen teilen;So bist du mit List geborendieser Welt zum Herrn erkoren.Selbst das scheu entfliehende,Frei durch Wälder ziehendeWild vermagst du zu bezähmen.Deinem Willen muß bequemenSich das Roß, ob es die MähnenZürnend wirft; die starken SehnenMuß bemühn der wilde StierRastlos um zu dienen dir!Du erschufst dir selbst genugFittiche zum stolzen FlugDeines Geistes: Wort und Sprache,Sie die eine, tausendfache,Stark Gesetze zu verkünden,Staaten klug und fest zu gründen.Und auch mit des Himmels MächtenWeißt du vorteilhaft zu rechten:Läßt in deinen Tempeln thronenGötter, daß sie menschlich wohnen;Selbst des Schicksals starke TatFindet dich nie ohne Rat.Eins nur wirst du nie ersinnen:Wie du magst dem Tod entrinnen;Doch der Krankheit wildem HeerSchufst du starke Gegenwehr.Immer tätig, sinnig, klug.Schafft der Menschengeist im FlugSeiner göttlichen GedankenÜberschreitend alle Schranken.Und so ist ihm Wahl gelassen, Wie das Böse zu erfassen,So zum Guten sich zu wenden,Edle Werke zu vollenden,Weiser Satzung nachzutrachtenUnd das Heilige zu achten.
Wenn die Hoffnung, irren Fußes,Manchem auch nicht ihres Grußes,Freundlichkeit des Aug´ erquicket;Andre hat zu wilder LustSie entbrannt und schon gezücketHält das Schicksal auf die BrustDann den Dolch, den sich die TorenRasend in den Busen bohren.