Die mich einst mit Schmerz gebar,
doch mit Mutterfreuden –
da ich noch ein Knäblein war,
vieles mußte leiden,

stets mich doch die Sorge gepflegt
und mit Angst und Mühe,
und mich oft noch huldreich trägt:
Siehe, wie ich blühe.

Und ein Liedchen singe ich
dir voll Dank und Freude.
Nimm es an und freue dich,
höre, was ich heute

wünsche dir voll Dankbarkeit:
Lebe uns zufrieden
lange noch; was dich erfreut,
müsse dich hinieden

stets beglücken; ohne Rast
blühen deine Wangen
von Gesundheit, Sorgenlast
möge dich nicht fangen.

Und mit froher Munterkeit
werd des Alters Beute,
schau der Kinder Seligkeit,
sieh, dies wünsch ich heute.

Novalis
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