Der Mond ist aufgegangen,Mein Schatz, komm her zu mir,Ich hatte groß VerlangenDen ganzen Tag nach dir.Die Welt darf ja nicht wissenUm die verbot´ne Lieb´ –Sich selten nur zu küssen,Das macht das Leben trüb.
Es blüht ein Grab in treuer Hut,Das beste Herz darinnen ruht.Zu oberst blühen Rosen rot –Dein Mund so manchen Kuß mir bot.Und weiter ab die Lilie blüht –Dein Herz hat rein für mich geglüht.Zu Füßen liegt ein grüner Kranz –Ich schwang dich oft im Maientanz.Die Leute gehen dran vorbei,Mir aber bricht das Herz entzwei.
Felsen in den Lüften oben,Freut euch, daß ihr hoch erhobenÜber dieser Erde steht!Daß vom lärmenden GetöseDieser nicht´gen WeltengrößeKaum ein Nachhall zu euch weht.Ferne von des Tages MühenRagt ihr auf in reinem Glühen,Wenn schon Nacht das Thal verhüllt.Noch ist uns das Licht verborgen,Wenn der Sonne Glanz am MorgenEurer Rosen Kelch erfüllt.Stumm von Ewigkeit gethürmte,Schnee- und wieder föhnumstürmteReicht ihr in den Äther hin! Eure Gipfel sind im Blauen,Wenn zu Füßen auch die grauenDunkeln Wetterwolken zieh´n.
Die Flur umheres kalt durchweht,wo nirgend mehrein Blümlein steht.Im Wald zerstiebtdas welke Laub –Die ich geliebt,sind alle Staub.Sich frühe neigtder Sonne Lauf,am Himmel steigtder Mond herauf.Es füllt sich sachtdas Sternenzelt.Sie sind erwachtin jener Welt.
Still ist´s, wo die Gräber sindmeiner Liebe;nur bisweilen klagt der Windbang und trübe.Seh´ die Schattenwelt auf Erdenrings vergehen,fühle alles spurlos werdenund vergehen.
Sonne warf den letzten ScheinMüd im Niedersinken,Eine Wolke noch alleinSchien ihr nachzuwinken.Lange sie wie sehnend hing,Ferne den Genossen.Als die Sonne unterging,War auch sie zerflossen.
Wie ferne Tritte hörst du´s schallen,Doch weit umher ist nichts zu sehn,Als wie die Blätter träumend fallenUnd rauschend mit dem Wind verwehn.Es dringt hervor wie leise Klagen,Die immer neuem Schmerz entstehn,Wie Wehruf aus entschwundnen Tagen,Wie stetes Kommen und Vergehn.Du hörst, wie durch der Bäume GipfelDie Stunden unaufhaltsam gehn,Der Nebel regnet in die Wipfel,Du weinst, und kannst es nicht verstehn.
Wieder seh ich jenen Schimmer,Jenen Schimmer an den Bäumen,Der mir sagt, es könne nimmerLange mehr der Frühling säumen.Ja, es ist ein holdes Zeichen,Und, bevor wir ihn noch bitten,Wird er uns mit seinen reichenWunderblüten überschütten.