Frauenliebe ist die Quell´ im Thale,Die, ob festes Eis sie noch umschließt,Bei dem ersten warmen SonnenstrahleWieder reicher wallend sich ergießt.Frauenlieb´ ist gleich dem Rosenstrauche;Ob ihm Nord und Sturm die Blüten raubt,Bei dem ersten warmen FrühlingshaucheHebt aufs neu´ erblühend er das Haupt.Frauenlieb´ ist gleich dem Abendsterne,Scheint vergebens er auch tausendmal,Ruhig harrt er in der blauen Ferne,Bis ein liebend Aug´ erkennt den Strahl.
Die Blume sehnt sich nach des Lichtes Segen,Es sehnt die glüh´nde Flur sich nach dem Regen;Der Morgen sehnt sich nach der goldnen Sonne,Der Abend sehnt sich nach der Ruhe Wonne,Es sehnt die Nacht sich nach dem Glanz der Sterne,Der Wandrer nach der Heimath in der Ferne,Das Waisenkind nach seiner Mutter Brust,Der arme Kranke nach des Himmels Lust,Die stumme Harfe nach des Lieds Akkorden;So sehn´ ich mich nach deinen Liebesworten;Sie sind für mich des Lichtes Himmelssegen,Mein Herz erquickend, wie die Flur der Regen;Sie sind für meiner Liebe Morgen Sonne,Für meine Unruh´ süßer Ruhe Wonne,Für meine Nacht der sanfte Glanz der Sterne,Heimath, für meine Sehnsucht in die Ferne,Für mein verwaistes Herz der Mutter Brust,Für meiner Seele Leid des Himmels Lust,Für meines Herzens Saiten Harmonie,Ertöne drum, o Liebesmelodie!